Rezension

Eine wunderbare Symbiose von Zeichnungen und Erzählstrang

Wunderlicht - Brian Selznick

Wunderlicht
von Brian Selznick

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

„Du sollst nicht so eine Schildkröte sein!“

Diesen Satz hat Bens Mutter oft zu ihm gesagt, wenn sie ihn dazu animieren wollte, ein wenig mutiger zu sein. Auch nach ihrem Tod erinnert sich der gehörlose 12jährige daran und beschließt allein nach „Major Tom“, seinem ihm unbekannten Vater, zu suchen. Eine Suche, die ihn auf eine abenteuerliche Reise von Gunflint Lake in Minnesota nach und durch New York führt…

1927, fünfzig Jahre vor Bens Abenteuern, hat sich bereits die ebenfalls taube, etwa gleichaltrige Rose auf eigene Faust nach New York begeben, um die von ihr bewunderte Schauspielerin Lillian Mayhew zu sehen…

Leseeindruck:

Nach seinem ersten Roman „Die Entdeckung des Hugo Cabret“ ist von Autor und Illustrator Brian Selznick inzwischen der zweite Roman auf Deutsch erschienen. Auch in „Wunderlicht“ setzt Selznick sein besonderes zweifaches Talent ein: Während die Geschichte von Ben in Schriftform erzählt wird, werden Rose‘ Erlebnisse anhand von sehr liebevoll im Detail ausarbeiteten Radierungen dargestellt. Dieses Vorgehen trennt die beiden Handlungen in besonderer Weise voneinander, lockert den Lesefluss auf und macht den besonderen Reiz dieses Werks aus.

Ich habe mich bereits beim ersten Durchblättern in die gelungene und ungewöhnliche Gestaltung des Buches „verliebt“. Trotz des Umfangs von rund 630 Seiten gestaltet sich die Lektüre durch die kurzen Textpassagen und vielen doppelseitigen Illustrationen sehr kurzweilig.

Ein spannendes Buch über menschlichen  Verlust, eine Suche und Freundschaft, das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat.

Leseempfehlung:

Für alle