Rezension

Einer für alle, alle für einen

Das Wunder der wilden Insel - Peter Brown

Das Wunder der wilden Insel
von Peter Brown

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Frachtschiff sinkt mit einer großen Ladung an Robotern vor einer einsamen Insel in der Wildnis. Einige der Kisten werden an die Küste getrieben und zerschellen an der steinigen Felsküste. Nur eine Kiste gelangt einigermaßen unversehrt an Land. Neugierige Otter, die sich der Verpackung nähern, gelingt es durch Zufall, den darin verpackten Roboter zu aktivieren. Wie ein Küken aus seiner Schale, klettert das Computermädchen „Rozzum“ aus ihrer Kiste hinein in eine unbemannte Wildnis. Auf ihrem Streifzug über die Insel stellt Roz schnell fest, dass sie nicht alleine ist. Mit ihr befinden sich eine Menge Tiere auf dem Eiland. Da sie den tierischen Bewohnern durch ihre Erscheinung aber zunächst einmal Angst einjagt, muss Roz vielen Gefahren trotzen und stellt mit der Zeit fest, dass Anpassen und Tarnen hilfreiche Methoden sind um unbeschadet über die Runden zu kommen. Nach und nach erlernt der Computer die Sprache der Tiere und kann sich so mit ihnen austauschen. Das Vertrauen wächst. Bald ist Roz aus der Inselgemeinschaft nicht mehr wegzudenken. Doch ihr „Überleben“ des Frachter Unglücks ist den Computerherstellern nicht verborgen geblieben. Sie setzen alles daran um den verloren geglaubten Roboter zurückzubekommen.

Der Autor Peter Brown erschafft einzigartige Charaktere, die sowohl durch ihre Charaktereigenschaften als auch durch ihre Verhaltensweisen bestechen. Neben dem lustigen Opossum, den hilfsbereiten Bibern und dem eifrigen Eichhörnchen, ist mir natürlich auch Roz gleich ans Herz gewachsen. Durch ihr Verhalten vermittelt  Peter Brown seinen Lesern was es heißt für jemanden da zu sein, gebraucht zu werden und dass es nicht auf das Aussehen oder auf die Spezies ankommt, sondern nur auf das jeweilige Individuum an sich und seine Taten. Ich muss zugeben, dass ich während dem Verlauf der Geschichte, gelacht, geweint, geschimpft, gebangt, geschrien, geschmunzelt und schwer geseufzt habe. Alles war dabei. Die jeweiligen Spannungsbögen werden gekonnt aufgebaut und flachen eigentlich nie wirklich ab. Der Leser bzw. der Zuhörer folgt gebannt dem Handlungsverlauf vom ersten Satz bis zum letzten Wort.

Im Hörbuch ist dies allerdings nicht zuletzt dem Sprecher Stefan Kaminski geschuldet. Er verleiht den „Darstellern“ nicht nur eine Stimme, Herr Kaminski erweckt sie und die Landschaft, in der sie sich bewegen zum Leben. Besonders begeistert hat mich z.B. die Vertonung der Bären. Als die Bärenmutter ihre Kinder zu Recht weist, bin ich selbst etwas zusammen gezuckt und in meinem Autositz etwas nach unten gerutscht. Ihm ist es zu verdanken, dass mir die Geschichte auf jeden Fall lange im Gedächtnis bleiben wird.

Fazit:

Eine fantastische Geschichte, fantastisch vertont!