Rezension

Eines meiner Lieblinge

Aufruhr in Oxford - Dorothy L. Sayers

Aufruhr in Oxford
von Dorothy L. Sayers

Lord Peter Wimsey lernte ich als junge Frau kennen, als BBC die Dorothy Sayers Romane verfilmte. Aufruhr in Oxford ist ein halber Krimi und eine halbe Liebesgeschichte.

Mrs Sayers gilt als eine der drei Grande Dames der klassischen Britischen Krimis. Für mich ist sie DIE Queen of Crime. Ihre Stories sind psychologisch ausgearbeiteter als die von Agatha Christie. Wenn ich auch immer wieder Abzüge machen muss, da die Romane in den 1920er und 30ern geschrieben wurden und natürlich stark in ihrer Zeit verankert sind.

Lord Peter hat in einigen Büchern zuvor Harriet Vane kennengelernt - unter für Harriet unangenehmen Umständen. Sie wurde des Mordes an ihrem früheren Liebhaber verdächtigt. Über mehrere Bücher hinweg wirbt Peter um seine Harriet, die ihn zwar auch liebt, aber Skrupel hat, ihn zu heiraten. Hier kommt halt auch sehr stark die damalige Zeit, das soziale Gefüge etc... ins Spiel, was einem Leser des späten 20ten und frühen 21ten Jahrhunderts ein wenig antiquiert anmutet. Aber ich erinnere mich noch an die 1960er und 70er, da wars auch nicht viel anders. ;).

In "Aufruhr in Oxford"  sabotiert irgendjemand ein Frauencollege, verfolgt die Studierenden da mit bösartigen Briefen und Anschlägen. Hier konnte ich beim Lesen durchaus auch Paralellen finden zur "Modernen Zeit" wo doch immer mal wieder die "Frauen an den Herd"-Parolen und die "Das sind doch Lesben" Sprüche zu lesen und zu hören sind. Also gar nicht so sehr viel hat sich da verändert.

Jedenfalls ist Harriet in ihrer Alma Mater auf Besuch und versucht zu ermitteln, Lord Peter hilft und die zwei haben so eine Art sanfte Werbung laufen.

Ich gebe zu, ich hab lange gebraucht, dahinter zu kommen, wer nun aus welchen Gründen der Täter war, fand das Ganze als Lösung erstmal abstrus. Aber musste dann zugeben, dass dies auch heute noch so ablaufen könnte.

Dann aber wohl auch mit Cyber-Mobbing.

Absolut empfehlenswert auch die BBC Verfilmung.