Rezension

Einfach WOW!

Die letzten vier Tage des Paddy Buckley - Jeremy Massey

Die letzten vier Tage des Paddy Buckley
von Jeremy Massey

Bewertet mit 5 Sternen

Cover

 

Dieses unheimlich motivierende Cover in ansprechender Sargoptik hat es mir irgendwie angetan. Vielleicht weil ich gerne schräge Bücher lese und die Titel da meist schon die Vorreiter sind. Vielleicht auch weil es trotz schwarz und weiß irgendwie komplett aus der Reihe tanzt. Und was soll ich sagen. Dann kam der Klappentext und ich wusste, ich muss es haben. Die Geschichte versprach einfach zu viel, als das ich es unbeachtet lassen könnte. 

 

 

 

Handlung

 

Paddy ist Bestatter. Und ein ziemlich guter, da war er sich sicher. Immerhin hat er den Beruf von seinem Vater geerbt. Er kennt alle Regeln und hält sich daran. Bis auf diese eine Mal. Das ihm so ausgerechnet beim "Trösten" der Witwe selbige verstirbt lastet schon schwer auf seinem Gewissen. Und es zuzugeben stand nicht zur Debatte. Es gab einen Ruf zu verlieren. Eine Lösung musste also her.

Blöd nur das Paddy mit seinen Gedanken so sehr abwesend ist, das er ausgerechnet den Bruder des gefürchtetsten Verbrechers Irland auf seinen Kühler nimmt.  Er ist sofort Tod.
Paddy verschwindet schnellstmöglich vom Tatort. Niemand schien ihn gesehen zu haben. Denn wenn, dann würde Vincent ihn ziemlich schnell und ziemlich qualvoll in eine hölzerne Kiste stecken.
Doch dann bekommt ausgerechnet er den Auftrag Donald zubegraben . . .

 

 

Charaktere

 

Paddy muss man mögen. Gut, er hat an einem Tag zwei Menschen in den Himmel gebracht und damit vielleicht ein bisschen sein Geschäft angekurbelt, aber schlussendlich waren das Unfälle. Versehen.
Man kann ihm das irgendwie nicht so sehr verübeln. So merkwürdig das auch klingen mag. Zudem drückte ich ihm wirklich die ganze Zeit die Daumen, das er seinen Kopf noch aus der immer enger werdenden Schlinge ziehen kann. Denn Leichen, das wissen wir ja, hinterlassen zumeist eine ganze Reihe von Problemen. 

Besonders wenn man dafür bezahlt wird, sie auch noch selber unter die Erde zu bringen.
Doch auch der Gangsterboss war irgendwie nicht so, wie man sich das vorstellt. Klar er war auch etwas einschüchternd, kam mir aber - so merkwürdig das nun klingt - nicht wie der schlechteste Mensch vor.

Dazu die anderen Nebencharas wie Geno - den man einfach hassen muss, die Bestatterkollegen und Co. Alle fügten das Bild perfekt zusammen.

 

Schreibstil

 

Schon wer den Klappentext liest, wird wohl kaum um ein Schmunzeln herum kommen. Und genauso verhält es sich mit dem Rest des Buches. Skurrile Geschichten, Momente und schwarzer Humor gehen mit einer ungeahnten Spannung Hand in Hand. Denn obwohl man sehr wohl den "Mörder" kennt, tut das dem ganzen keinen Abbruch.

Geschrieben ist das Buch großteils aus Paddys Sicht und zeigt seine einfach sympathische Art und Weise, die es dem Leser reichlich schwer macht auf seine baldige Festnahme zu hoffen. Aber auch andere große und kleine Nebencharaktere bekommen ihren Moment und zeigen sich auch hier durchaus überraschender, als man erwartet hatte.
Dabei ist das Buch locker von der Hand geschrieben. Ohne lange Schachtelsätze. Einfach gut zu lesen und spannend bis zur letzten Seite.

 

 

Meinung

 

Dieses Buch ist wirklich mal etwas ganze anderes. Humorvoll, etwas skurril und spannend wie ein Krimi. Mich hatte es ja schon von der Leseprobe an um den Finger gewickelt. *lacht*
Paddy tat dabei einen ziemlich großen Teil dazu bei, das ich es einfach lesen wollte. Ein Bestatter, der versehentlich zum Mörder wird. Gibt es eine bessere Idee für ein Buch? Ja, zumindest wenn man wie es der Autor tat, noch Spannung und schwarzen Humor mit in die Geschichte einwebt. Denn das der Gangster alles daran setzt den Mörder zu finden ist sicherlich klar. Allerdings ist Paddy auch nicht auf den Kopf gefallen. Und Freunde hat er zum Glück auch.
Und so erlebt ihr in diesem Buch neben diversen humorvollen Anekdoten über verschwundene Leichen, falsche Tote und diverse Sargvarianten ein Katz und Mausspiel dessen Ende nicht abzusehen ist.
Das einzige was etwas seltsam war, waren die kurzen außerkörperlichen Szenen. Aber damit konnte ich nun wirklich gut leben.