Rezension

Einmal Hölle und zurück

Those Girls - Was dich nicht tötet - Chevy Stevens

Those Girls - Was dich nicht tötet
von Chevy Stevens

Klappentext:
Die Schwestern Jess, Courtney und Dani sind 14, 16 und 17 und leben auf einer rauen Farm in Kanada. Als ein Streit mit ihrem gewalttätigen Vater aus dem Ruder läuft, müssen sie fliehen. Doch ihr Pick-up bleibt in einem abgelegenen Dorf liegen, und bald finden sie sich in einem noch furchtbareren Albtraum wieder – wird er jemals enden? Ein Thriller, der unter die Haut geht – Chevy Stevens schreibt intensiv und mitreißend über Verzweiflung und Loyalität, über das Grauen und seine Opfer, über das Böse und die Stärke von Frauen.

Die Autorin:
Chevy Stevens, geboren 1973, ist auf einer Ranch auf Vancouver Island aufgewachsen und lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter auf der Insel vor der kanadischen Westküste. Ihre psychologischen Spannungsromane sind internationale Top-Bestseller. Wenn sie nicht gerade am Schreiben ist, geht Chevy Stevens gern mit ihrer Familie in den umliegenden Bergen campen oder paddeln.

Meine Meinung:
Die drei Schwestern Dani, Courtney und Jess leben bei ihrem gewalttätigen Vater auf einer Farm. Sie erdulden seine Saufgelage und Beleidigungen, wenn er zu Hause ist und leben in ständiger Angst, dass er ihnen etwas antut.
Eines Nachts zwingt er sie wieder einmal, aufzustehen und mit ihm Karten zu spielen. Dabei wird den Mädchen recht schnell klar, dass er von Courtneys Eskapaden gehört hat. Sie hat mit einem verheirateten Mann ein Verhältnis begonnen, und das ist dem Vater natürlich ein Dorn im Auge. Er versucht, Courtney zu ertränken. Jess, die jüngste Tochter, die bald ihren 15. Geburtstag feiert, erschießt ihn aus Notwehr. Aus Furcht vor dem Gesetz vertuschen die Mädchen den Mord und befinden sich fortan auf der Flucht. Doch der gewaltsame Tod des Vaters ist erst der Anfang des Martyriums, das die drei durchleiden müssen...

"Those Girls - Was dich nicht tötet" ist kein Buch für Zartbesaitete, auch wenn die Autorin auf allzu grausame Schilderungen der Szenerien weitestgehend verzichtet. Aber durch die geradezu eindringlichen Schilderungen der Begebenheiten wird die Geschichte realitätsnah, ganz einfach, weil so etwas tagtäglich passiert.
Man leidet mit den Mädchen, denn die Beschreibungen gehen unter die Haut. All die Furcht, die Gewissheit, dass es kein Entkommen gibt und dass sie trotzdem bis zum bitteren Ende kämpfen.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Jess erzählt, die ihre Qual und die ihrer Schwestern so dramatisch erzählt, dass man eine Gänsehaut bekommt. Wie viel kann ein Mensch ertragen? Und wie stark ist ein Mädchen, das gefangen gehalten und vergewaltigt wird?
Doch selbst in diesem Albtraum gibt es Hoffnungsschimmer, und die Story entwickelt sich anders als gedacht.
Jess ist wahnsinnig stark und wirkt deutlich älter als 14 bzw. 15. Courtney ist leichtlebig und vergnügt sich gern mit Jungs und Männern, und Dani ist die Besonnene, die häufig wütend und entschlossen ist, sich ihre Schwächen nicht anmerken lassen will. Sie alle sind grundverschieden und sind doch drei Mädchen, die zusammenhalten.

Die Schwestern halten wie Pech und Schwefel zusammen, aber selbst das kann sie nicht davor retten, Dinge erleiden zu müssen, die keiner Frau zustoßen sollten. Aber sie leiden gemeinsam, und das hält sie am Leben.
Man wird wütend und zornig, wenn man liest, was ihnen geschieht und möchte am liebsten den Opfern helfen und die Täter all die Schmerzen erdulden lassen.

Manchmal hatte das Buch gewisse Längen, was aber der ausführlichen Handlung geschuldet ist. Dadurch wiederum bekommt die Geschichte Filmcharakter. So intensiv ist es geschrieben.

4 Sterne für einen Thriller, den man nicht so leicht vergisst.