Rezension

Einmal Nervenkitzel am Stiel mit ein wenig Horror bitte!

Arcadia
von Felix A. Münter

Bewertet mit 5 Sternen

Der Journalist Neil White erhält von dem Milliardär Bailey das Angebot, die Story über seine Antarktisexpedition zu schreiben. Er habe den größten Meteoriten im ewigen Eis des Südpols  gefunden, den es auf der Erde gibt. Doch die Expedition verläuft anders als geplant und schnell muss Neil feststellen, dass es Bailey nur darum geht, sich einen Namen in den Geschichtsbüchern zu machen ohne Rücksicht auf Verluste. Denn das, was man im ewigen Eis fand, hat die Expedition im Basislager angegriffen…

 

Mit „Arcadia“ von Felix A. Münter begeben wir uns auf einen Horrortrip in die Antarktis, einem Trip geführt durch den Protagonisten Neil White, einem Journalisten. Das Buch wird aus der Ich-Perspektive geschrieben, wobei wir immer wieder einen sehr genauen Einblick in Mr. Whites Gefühlsleben bekommen und seine teils sehr zynischen Bemerkungen zu lesen bekommen. Das ganze wird noch persönlicher, da der Leser eindeutig der Adressat dieser Geschichte ist, was mir sehr gefallen hat. Neil White ist nicht gerade ein Mensch, den ich wohl auf Dauer aushalten könnte. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich ihn wirklich leiden kann, da ich ihn die meiste Zeit einfach nur für ein riesiges Arschloch gehalten habe. Nun müssen wir uns also eine Geschichte anhören, die ein Mistkerl erzählt? Nun gut, so schlimm ist es auch nicht. Neil ist einfach ein Mensch mit Fehlern, vielleicht sehr vielen davon, dennoch konnte er mit der einen und auch anderen Einstellung wiederum Pluspunkte gewinnen. Aber wenigstens wissen wir gleich, woran wir bei ihm sind und er gesteht sich wenigstens selbst auch ein, dass er für Geld käuflich ist. Sein Zynismus hat mir aber dennoch häufig ein Grinsen entlockt.

Zum Glück aber hat der Autor Neil White zwei weitere Gefährten mitgegeben. Die Forscherin Maria und den Russen Jyrki. Ohne die beiden wäre die Geschichte wohl nur halb so schön und Neil vermutlich auch nicht zu ertragen gewesen. Jyrki ist, mit seiner trockenen Art und Weise, doch sehr pragmatisch und wohl auch eher der Manns fürs Grobe, der mal eben auch das tut, was Neil nicht machen kann und wozu Maria sowieso nicht in der Lage ist, da sie eher Dauer-Panik schiebt. Vielleicht ist auch gerade deshalb Jyrki mein nicht ganz so heimlicher Held dieses Romans.

Für mich ein wahnsinnig spannender Horror-Thriller, der mich so schnell nicht loslassen wollte. Man ahnt ziemlich schnell, dass bei der Expedition etwas ordentlich schief läuft und liest schließlich weiter um zu erfahren, was es ist. Die Mutanten-Aliens sorgen schließlich noch für eine gehörige Portion Nervenkitzel, die mit einer ordentlichen Prise Spannung gewürzt ist. Ehe man sich versieht, will, nein muss man wissen, ob es die drei Protagonisten leben aus ihrer misslichen Lage herausschaffen!

 

Ein wahrer Pageturner! Spannend bis zum Schluss lässt einen dieser eiskalte Horrortrip so schnell nicht wieder los! Klare Leseempfehlung von mir.