Rezension

Einseitige Handlung

Der Atem der Vögel - Klaus Böldl

Der Atem der Vögel
von Klaus Böldl

Bewertet mit 3 Sternen

Auf einer dünn besiedelten Färöer Insel lebt Philipp gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Johanna zusammen. Während sie als Krankenhausärztin viel Zeit an ihrem Arbeitsplatz verbringt, unternimmt er lange Spaziergänge in die menschenverlassene Natur... .
Klaus Böldl hat hier einen besonderen Roman mit einer sehr reduzierten Handlung geschrieben, die sich fast ausschließlich auf die Figur Philipp und dessen Wanderungen konzentriert. Er und seine Beobachtungen stehen im Mittelpunkt der Geschichte, während man sonst kaum und wenn überhaupt, nur beiläufig etwas über ihn erfährt. So muss man sich vieles selbst erschließen und kann dadurch eigene Schlüsse ziehen.
Für mich ist Philip die ganze Zeit über eine blasse und unnahbare Figur geblieben. Seine Gedankengänge waren mir oft etwas zu wirr und nur wenige Punkte konnte ich nachvollziehen. Johanna, über die ich gerne mehr erfahren hätte, scheint für ihn nur eine Last zu sein, die ihn bedrängt. 
Der Schreibstil von Klaus Böldl ist anspruchsvoll und hat mir gut gefallen. Da leider nur eine Figur im Fokus steht, ist das Buch etwas eintönig und stellenweise zäh und langweilig. Die Beschreibungen der Natur haben es mir allerdings angetan und haben aus meiner Sicht den Roman gerettet. 
Insgesamt erhält man mit ,,Der Atem der Vögel" ein Buch, welches sich fast ausschließlich auf den Protagonisten Philipp konzentriert und dadurch nur einseitig gestaltet ist. Letztendlich konnte es mich nicht ganz überzeugen.