Rezension

Emma verduftet

Emma verduftet - Tessa Hennig

Emma verduftet
von Tessa Hennig

Bewertet mit 3 Sternen

Bei diesem Roman wurde ich ganz eindeutig vom Cover und auch vom Klappentext ein wenig in die Irre geführt. Das Cover hat mich nämlich sehr stark von der Gestaltung her an die lustigen Romane von Dora Heldt, Janne Mommsen oder auch Bettina Haskamp erinnert. ebenso wie der Klappentext für mich irgendwie nach einem solchen amüsanten Roman klang.

Schnell musste ich dann aber feststellen, dass ich damit nicht wirklich ins Schwarze getroffen hatte. Es ist zwar so, dass der Roman auch einige amüsante Passagen hat und es manchmal ein wenig turbulent wird, jedoch war er ansonsten doch eher deutlich ernster.

Der Hauptfokus der Geschichte liegt nämlich bei Emmas Gefühlschaos, welches sich durch die Geschehnisse nach der Ankunft in Nizza entwickelt und weniger auf den Situationen, die dazu führen. Wodurch wohl auch erklärt wäre, wieso es weniger amüsant ist, als ich es erwartet hätte. Und obwohl ich nicht damit gerechnet hätte, dass es doch ein etwas tiefgründigeres Buch ist, fand ich Emmas Gedanken und Gefühle sehr treffend dargestellt. Sie waren einfach nachvollziehbar und auch lebensnah. Zudem hat man auch gut verfolgen können, wie alles, worüber sich Emma Gedanken macht, ihre Einstellung und ihr Verhalten nach und nach beeinflussen und sie sich auch in gewissem Maß beginnt zu verändern.

Insgesamt ist die Charakterdarstellung in diesem Roman sehr gelungen und hat mir richtig gut gefallen, da man allen Charakteren deutliche Veränderungen in ihrem Verhalten etc. anmerkt, die langsam entstehen. Ebenso wie die Atmosphäre, die mir doch auch gefallen hat, da man das sommerliche Südfrankreich einfach auch fühlen kann und den Duft der Lavendelfelder wahrnimmt.

Ansonsten handelt es sich aber eindeutig um eine, wenn auch nicht großartig amüsante, lockere Geschichte, in der man Emma mit ihren Problemen verfolgt, in der aber sonst leider auch nicht wirklich allzu viel passiert. Von daher eindeutig ein schöner Roman zum Entspannen, wenn auch leider nicht ganz so amüsant, wie erhofft, der durch seine Atmosphäre auf jeden Fall super als Urlaubslektüre geeignet ist und bei dem man auch am Ende noch feststellen kann, dass im Titel ein kleiner Wortwitz verborgen ist, beziehungsweise dieser etwas mehr über ein Detail des Buches verrät, als man zunächst vermuten mag.