Rezension

Empfehlenswert

Im Netz des Teufels - Richard Montanari

Im Netz des Teufels
von Richard Montanari

Bewertet mit 4 Sternen

ichard Montanari ist bereits eine echte Autorengröße im Thrillergewerbe. Sein Roman "Im Netz des Teufels" beinhaltet eine spannende Story mit schlichter, schnörkelloser Sprachführung, die dem Leser sofort konkrete Bilder liefert. Trotz der manchmal rasanten Szenenwechsels bleibt die Spannung durchweg erhalten, fesselt den Leser bis zum Schluß. Montanari verbindet hier eine alte russische Legende über einen Unsterblichen namens Koschtschai mit dem Hier und Jetzt. Im Mittelpunkt zwei illegal adoptierte estnische Mädchen, die eigentlich Drillinge waren. Als "Unsterblicher" bezeichnet sich ihr leiblicher Vater, ein Soldat und Unterweltler namens Aleksander Savisaar, der dem Tod schon mehrmals von der Schippe gesprungen ist. Er schwängerte eine junge Hellseherin, um dieser Legende Leben einzuhauchen. Dies schien auch zu gelingen, doch von den ursprünglichen Drillingen, die der Legende nach die Seele des Koschtschai hüten, überleben nur zwei die Geburt und werden kurz darauf vom einem Kinderhändler gekauft und außer Landes gebracht.

Vier Jahre später nimmt Aleksander die Spur seiner Töchter auf. Diese leben mittlerweile in soliden Verhältnissen in einem New Yorker Vorort. Doch es gibt nicht nur einen "Unsterblichen" Der Ziehvater der Zwillinge Charlotte und Emily, der Staranwalt Michael Roman, gehört scheinbar dazu, denn auch er überlebte unverletzt einen Anschlag. So entsteht der typische Konflikt Gut gegen Böse, bei dem Mitwisser und Unschuldige auf oft grausame Weise ihr Leben lassen müssen. Ein ungewöhnlicher Thriller, der den Leser so schnell nicht losläßt. Nach einem fulminanten Showdown, der die psychopathische Seite von Aleksander offenbart, ist das Ende doch mehr als mysteriös und regt zum Nachdenken an. Empfehlenswerte Lektüre!