Rezension

Endlich der total witzige und absolut heiße vierte Teil der Serie

Love You Never Ever -

Love You Never Ever
von Samanthe Beck

Der Polizist West Donovan gabelt im strömenden Regen eine Anhalterin am Straßenrand auf. Unpassend gekleidet und mit abgelaufenem Führerschein verfrachtet er Roxy Goddhart in seinen Streifenwagen und bringt sie nach Bluelick. Wie praktisch, dass sie da sowieso hinwollte, um ihre Großmutter zu besuchen. Leider ist diese zwischenzeitlich verstorben und während Roxy noch überlegt, wohin es sie nun zieht, bietet die Inhaberin des Cafés, in das West sie gebracht hat, einen Job als Kellnerin und eine kleine Mietwohnung an. Dass sie damit zu West direkter Nachbarin wird, ist ein Schlag für ihn. Denn Roxy ist das Gegenteil von allem, an das er glaubt und er wünscht sich eigentlich, dass sie schnellstens aus seiner Stadt verschwindet und ihm weiteren Ärger erspart.

 

Wir haben eine Weile auf den vierten Teil der „Private Pleasures“ - Reihe gewartet. So lange, dass ich schon fast vergessen hatte, wie sehr ich Samanthe Becks Bücher mag. Wie kaum eine andere Autorin dieses Genres vermag sie, ihre Charaktere so lebensnah zu beschreiben, dass man sich ihnen sofort verbunden fühlt. Der etwas steife West, der sich als Officer strikt an Regeln hält und das auch von seinen Mitmenschen erwartet, sieht sich einer lebenslustigen und abenteuerlichen Musikerin gegenüber, die das Leben nimmt, wie es kommt. Ihr unkonventioneller und sexy Stil in Sachen Kleidung macht ihn an und führt ihn ständig in Versuchung, bis er nicht mehr widerstehen kann. Mit ihrer Neigung, in unkontrollierbare Situationen zu geraten, reizt sie seine Prinzipientreue. Er will sie beschützen und doch gleichzeitig aus seiner kleinen Stadt vertreiben.

 

Roxy ist als Tochter von Musikern, die immer durchs Land gezogen sind, ein Leben als Nomadin gewöhnt. Auch jetzt ist es ihr Plan, nicht ewig in Bluelick zu bleiben, sondern nur genug Geld zu verdienen, um weiterziehen zu können. Zudem gibt es in ihrer Vergangenheit einen dunklen Punkt, den sie West verschweigt, denn sie weiß genau, dass der Mann, der streng das Gesetz befolgt, mit ihrem Tun nicht einverstanden wäre.

 

Das alles verpackt Samanthe Beck in wunderbar humorvolle Dialoge mit Pointen, die mich ständig zum Lachen gebracht haben. Situationskomik und Wortwitz ziehen sich selbst durch die erotischen Szenen. Und die haben es in sich. Es dauert ein bisschen, bis sich die schwelende Glut zwischen West und Roxy entzündet. Dann aber entfacht sich Feuerwerk, das seinesgleichen sucht. Sinnlichkeit und Lust törnen das Kopfkino sehr an.

 

Wie viele andere Romanzen braucht es auch hier ein kleines Drama, das West und Roxy zu überstehen haben, aber es zeigt mal wieder, dass Kommunikation und Vertrauen der Schlüssel zu einer gesunden Beziehung sind.

 

„Love you never ever“ ist zwar als Standalone lesbar, es macht aber deutlich mehr Spaß, wenn man die vorherigen Teile kennt, da die bisherigen Protagonisten als Sidekicks immer wieder auftauchen.

 

Insgesamt ein wunderbar komischer und beschwingter Liebesroman, den ich mit größtem Vergnügen verschlungen habe. Ich hoffe sehr, dass wir auf die Übersetzung des nächsten Bandes nicht allzu lange warten müssen.