Rezension

Entstaubte Liebesgeschichte

Psyche und Eros -

Psyche und Eros
von Luna McNamara

Bewertet mit 4 Sternen

Die Liebe zwischen den Menschen ist etwas Unbegreifliches für den Eros, welcher nichts weniger als der Gott der (körperlichen) Liebe ist. Eines Tages trifft ihn durch sein eigenes Missgeschick ein Fluch, welcher sein Verlangen auf die junge, sterbliche Prinzessin Psyche anfacht. Doch ist es Liebe?

Psyche wächst als einziges Kind in der Königsfamilie von Mykene auf. Ein Orakel prophezeite ihrem Vater, dass sie einst ein Ungeheuer besiegen wird, das sogar die Götter fürchten. Ihr Vater setzt sich für sie ein und sorgt dafür, dass sie zu einer mutigen Kämpferin ausgebildet wird.
Das Ungeheuer lässt auf sich warten. Stattdessen tritt Eros in ihr Leben.

Die Liebesgeschichte baut sich zart auf und lässt beide über sich hinaus wachsen.
Mir gefällt gut, dass neben den Protagonisten noch viele weitere Götter eingebunden werden und man zu Beginn durch Eros Lebensgeschichte einen Einblick in die griechische Mythologie enthält, in der ich nicht sehr bewandert bin.
Die Autorin gibt der Sage eine aktuelle, weibliche Note. Es wird immer abwechselnd aus der Sicht von Psyche und Eros erzählt.

Der Schreibstil ist leicht zu lesen. Teilweise ist es etwas plakativ beschrieben.

Die Entwicklung von Psyche lässt sich als Coming of Age Geschichte lesen und es hat mir gefallen, wie sie sich von einer ungestümen, noch sehr kindlichen jungen Frau zu einer verantwortungsbewussten und einfühlsamen Erwachsenen weiterentwickelt. Sie ist mir im Verlauf sehr sympathisch geworden, wo ich anfangs leichte Schwierigkeiten hatte.

Gleichzeitig spielt auch Freundschaft eine Rolle und die Geschichte ohne ganz anders ausgegangen.

Insgesamt mochte ich die Mischung aus entstaubter Mythologie und Liebesgeschichte. Der Spannungsaufbau hat mir etwas gefehlt. Eine Empfehlung für Fans von griechischen Sagen, vielleicht eher für einen etwas jüngeren Leserkreis.