Rezension

Enttäuschend

Der Winterkaiser - Katherine Addison

Der Winterkaiser
von Katherine Addison

Bewertet mit 2 Sternen

Maia wurde von seinem Vater, dem Elfenkaiser, in eine kleine und abgelegene Provinz verbannt und führt ein Leben weitab vom königlichem Hof und deren Gebräuchen. Doch seine älteren Brüder als auch sein Vater sterben überraschend und so liegt das Schicksal des Landes fortan in Maias Händen. Maia findet sich eher schlecht als recht mit der neuen Situation zurecht und so wird jede Audienz ein Spitzroutenlauf für ihn.

„Der Winterkaiser“ war ein absoluter Coverkauf, denn ich liebe die Farbzusammenstellung des Covers einfach und das imposante Schloss passt einfach perfekt zu dem Elfenvolk. Doch auch der Klappentext hat sich interessant angehört und so bin ich doch mit relativ hohen Erwartungen an den Roman herangegangen. 
Im Fokus der Geschichte steht Maia. Zusammen mit ihm entdeckt man das Leben am Hofe, die Aufgaben eines Kaisers aber auch die strenge Hofetikette und die vielen Intrigen. Ich fand es zu Anfang absolut faszinierend einmal mehr über den Hof, die Etikette und die alltäglichen Pflichten eines Elfenkaisers zu erfahren, da es in Fanatsyromanen oft eher um die Schlachten, Magie oder Heldentaten etc. geht. So sind die Elfen in diesem Roman absolut höflich und weisen die übliche Perfektion auf, die dem Volk zugesprochen wird. So sprechen die Elfen beispielsweise aus Höflichkeit nur in der Mehrzahl über sich, dies irritierte mich vor allem am Anfang stark und ich musste mich daran erst gewöhnen.
Die detailreiche Ausarbeitung des königlichen Hofes war irgendwann jedoch einfach zu viel des Guten und es baute sich einfach keinerlei Spannung auf, des Öfteren habe ich mich dabei ertappt, dass ich Seiten nur Überfolgen oder gar überblättert habe.

Auch mit dem Protagonisten hatte ich so meine Probleme. Maia ist einfach absolut widersprüchlich und dies nicht auf realistisch wirkende Art und Weise. Er wirkt oft, verständlicherweise, sehr unsicher in seiner neuen Position und bittet seine Berater öfter um Hilfe und orientiert sich an dem, was er am Hofe sieht und analysiert. So denkt er in einer Minute über seine Unwissenheit und über sein Verhalten nach und in der nächsten Minute ist er ein absolut selbstbewusster König, der weiß was er will und wie er handeln muss. Sein Verhalten passt daher einfach nicht zusammen und ließ mich leider allzu oft stutzen.

Der Roman strahlt eine eher ruhige Atmosphäre aus und auch der Schreibstil ist ruhig und ausschmückend, sodass man die Etikette und Rituale bis ins kleinste Detail versteht und erklärt bekommt. Erst im letzten vierte kommt leichte Spannung auf und die Geschichte nimmt durch einige Attentate etwas an Fahrt auf.

Leider konnte mich insgesamt nur das Cover von „Der Winterkaiser“ überzeugen. Der Roman war voller unnötiger Details, ohne Spannung und voller Widersprüche.

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