Rezension

Eona: Beeindruckend, faszinierend, magisch!

EONA - Drachentochter - Alison Goodman

EONA - Drachentochter
von Alison Goodman

Mit Eona - Drachentochter ist es Alison Goodman gelungen, eine magische, faszinierende Welt mit einer mutigen und realistischen Heldin zu erschaffen. Eona wird mit Intrigen und Konflikten einer Gesellschaft konfrontiert, die sie bisher nicht kannte. Von der ersten bis zur letzten Seite herrscht in diesem Buch eine unglaublich packende Atmosphäre, die einen nicht mehr loslässt.

Alison Goodman entführt uns mit Eona - Drachentochter in eine wunderbare Welt: Das Reich der Himmlischen Drachen, das an das alte China und Japan angelehnt ist. Eona ist Teil dieser faszinierenden Welt, doch das Schicksal hat ihr bereits viele Steine in den Weg gelegt. Sie wurde früh von ihren Eltern an eine Saline verkauft und erlitt dort einen schweren Unfall, der ihre Hüfte zertrümmerte. Seitdem ist sie ein Krüppel, unantastbar, verflucht und ein Unglücksbringer. Nachdem ihr Meister, ein ehemaliges Drachenauge, Eona in seine Obhut nimmt, muss das junge Mädchen lernen, ein Junge zu sein und ein Drachenauge zu werden. 

Die Geschichte beginnt ein wenig ruhiger, da die Autorin wert darauf legt, dass sich der Leser erst einmal in ihrer Welt einfindet und die Strukturen kennen lernt. Dafür steht man Eona von Anfang an sehr nahe, sie ist als Charakter sehr vielseitig und authentisch. Sobald sie als Drachenauge in den Palast eingezogen ist, merkt man allerdings, dass sie eigentlich ziemlich uneigenständig und hilflos ist. Ihr mangelt es am nötigen Selbstbewusstsein und akzeptiert ihr Wesen selbst nicht. Ihr innerer Konflikt macht sie in meinen Augen so charaktervoll und tapfer, denn sie schlägt sich trotzdem durch alle Aufgaben hindurch und findet schließlich sich selbst - auch wenn Eona das zu Anfang nicht wirklich bemerkt. An ihrer Seite stehen eine Reihe interessanter Nebencharaktere, die alle ihre ganz eigenen Züge haben und genauso lebendig wirken wie Eona selbst.

Wenn die Geschehnisse mit der Auswahlzeremonie richtig anlaufen, kann man das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Die vielen Konflikte, Intrigen und Geheimnisse, die das Buch bereithält, schüren die Spannung, da man genau weiß, dass Eona zwangsläufig als Mädchen entlarvt werden muss ... Einige weitere Schwierigkeiten tauchen am Horizont auf, die nur Unheil verheißen können, denn die Menschen um Eona herum sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen und so kann es passieren, das mich die eine oder andere Wendung überrascht hat, die ich so nicht für möglich gehalten hätte. 

Zu guter Letzt trägt Alison Goodmans großartiger Schreibstil dazu bei, Eonas Welt soviel Lebendigkeit und Glaubwürdigkeit einzuhauchen, die den Leser in die Geschichte hinein zieht, das er gerade zu an den Seiten klebt und nicht loslassen kann, bis man die letzte Seite umgeschlagen hat - die zwar einen Abschluss bildet und dennoch sehr neugierig auf die Fortsetzung macht.