Rezension

Erst die Arbeit, dann die Liebe

Küsse am Meer - Rosita Hoppe

Küsse am Meer
von Rosita Hoppe

Bewertet mit 3 Sternen

~~Pauline lebt in Hameln und arbeitet in der Werbung. Als sie wegen ihrem Freund Ralf den Job kündigt und der sie wegen einer anderen sitzen lässt, steht sie mit leeren Händen da. So kommt der Hilferuf ihrer Freundin Jule gerade rechtzeitig. Jule betreibt eine Pension auf Amrum und braucht dringend jemanden, der ihr unter die Arme greift, da gerade die Saison beginnt und ihre üblichen Helfer leider verhindert sind. Kurzerhand packt Pauline ihre Sachen und macht sich auf den Weg zur Ferieninsel Amrum. Kurz nach ihrer Ankunft begegnet sie Paul, der sie gleich irgendwie fasziniert. Ihre Wege kreuzen sich immer öfter und schon bald kommen sich Paul und Pauline immer näher. Als ihre Freundin Jule von Paul erfährt, reagiert sie abweisend und verärgert. Welches Geheimnis gibt es zwischen Paul und Jule. Doch auch andere Inselbewohner sind nicht gut auf Paul zu sprechen. Wird Pauline dem Geheimnis auf die Spur kommen?

Rosita Hoppe hat mit ihrem Buch „Küsse am Meer“ einen beschwingten und leichten Sommerroman vorgelegt, den man in einem Strandkorb wunderbar weglesen kann. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Bei der Lektüre träumt man insgeheim vom Rauschen des Meeres, der Salzluft, Leuchttürmen und dem Sand zwischen den Zehen. Die Protagonisten sind allesamt sehr interessant gestaltet. Die 37-jährige Pauline wirkt eher wie eine Frau in den Zwanzigern. Erst ist sie abenteuerlustig und spontan, doch je mehr man sich in die Geschichte hineinliest, umso mehr wirkt sie gehemmt und unentschlossen. Pauline ist zwar eine sympathische Frau, bleibt aber leider etwas farblos und hinter ihren Möglichkeiten. Freundin Jule hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten, Pauline ist ihre engste Freundin. War die Beziehung zwischen den beiden Frauen erst unbelastet und durch ihre Freundschaft geprägt, entwickelt sich Jule plötzlich zu einer verärgerten und verletzten Frau, die Pauline spüren lässt, dass ihre Freundschaft nur auf einige Punkte beschränkt ist. Da ist von Paulines Seite schon mehr als ein Machtwort nötig, um Jule wieder in die Spur zu bringen und ihr einen Spiegel vorzuhalten. Paul ist ein sehr sympathischer Mann, der einen interessanten Beruf hat, aber auch ein dunkles Geheimnis mit sich trägt. Doch er ist als Protagonist derjenige, der am besten gefällt. Die anderen Charaktere sind noch ausbaufähig.

Das Ende des Romans kam leider auch sehr plötzlich und war nicht sehr befriedigend. Eine spontanere Pauline hätte hier gut getan. Aber vielleicht gibt es diese ja in einer Fortsetzung? Eine unterhaltsame Lektüre für den Sommerurlaub, die einen gedanklich nicht so sehr fordert.