Rezension

Etwas aus dem Rahmen gefallen

Kieler Sprotte - Cornelia Leymann

Kieler Sprotte
von Cornelia Leymann

Bewertet mit 4 Sternen

Fr. Wegener, Bridge-Spielerin mit Leib und Seele, liegt tot im Kieler Rondeel. Ihr Leben war zuletzt recht turbulent. Nach einem an sich glücklichen Eheleben trennt sie sich von ihrem Mann und zieht in eine Wohnung mit Fördeblick in Schilksee. Ihr Mann bleibt im gemeinsamen Haus wohnen, stellt allerdings schnell fest, daß er ohne Putzfrau nicht auskommt. Letztendlich heiratet er sie, ohne zu merken, daß sie nichts Gutes im Schilde führt. Doch auch Fr. Wegener, die an der Volkshochschule Bridgekurse leitet und in einem Bridgeverein an Meisterschaften teilnimmt, läßt nichts anbrennen. Denn schließlich sind in ihrem Kurs zwei sehr interessante Männer. Nur dumm, daß Torben nichts mit Frauen anfangen kann. Doch einzig Torben glaubt nicht an einen Unfall bei Fr. Wegeners tot. Doch zeigen ihm die Karten zum Mörder?

"Kieler Sprotte" ist ein etwas gewöhnungsbedürftiger Krimi. Der Schreibstil ist locker, flockig und sehr lustig, aber eben auch sehr eigenwillig. Cornelia Leymann hat einen sehr unüblichen Krimi geschaffen, der extrem humoristisch ist. Kiel und die Kieler werden richtig schön auf die Rolle genommen, aber alles mit einem gehörigen Augenzwinkern, so daß man es ihr nicht krumm nehmen kann. Auch die direkte persönliche Ansprache an den Leser ist sehr außergewöhnlich und wohl auch einzigartig. Die Beschreibung der Handlungsorte und der verschiedenen Kieler Bauwerke ist sehr gelungen. Ich habe alles wiedererkannt und hatte viel Spaß dabei. Das einzige Manko dieses Buches besteht darin, daß am Anfang sehr viel über Bridge, die Spielregeln und einzelne Spielzüge geschrieben wird. Die kann man aber getrost überspringen und haben für die Handlung selbst keine Bedeutung. Die Charaktere sind allesamt sehr gut beschrieben und in die Handlung eingebracht.

Ein Buch, wie geschaffen für einen Tag im Strandkorb an der Kieler Förde! Oder einfach um von seinem dortigen Urlaub zu träumen.