Rezension

Etwas langatmig

Sturmtöchter - Josephine Pennicott

Sturmtöchter
von Josephine Pennicott

Bewertet mit 3 Sternen

Elizabeth ist Fotografin und soll für ein Buch Fotos vom alten Anwesen ihres einst als Mörder verurteilten und getöteten Großvater machen, um die Geschichte des ehemaligen Malers und das Anwesen zu dokumentieren. Ebenfalls an dem Buch mitarbeiten soll Ginger, die einst dem Großvater Modell stand. Sie gehörte zu einer der drei sogenannten Blumen, die Elizabeths Großvater als Aktmodelle hatte.
Elizabeths Mutter Lois spricht nicht über ihre Vergangenheit und auch Ginger trägt ein Geheimnis mit sich und ist zunächst sehr verschlossen. Fragen, die tiefer in die Vergangenheit gehen, weicht sie aus. Elizabeth hat das Gefühl auf der Stelle zu treten und versucht nach und nach dem Geheimnis ihrer Familie auf die Spur zu kommen. Hat ihr Großvater einst wirklich seine eigene Tochter ermordet? Und was hat die geheimnisvolle Frau damit zu tun, die jetzt am Waldrand lebt und sehr seltsam wirkt?

Die Geschichte dieses Romans ist gut durchdacht. Es gibt ein Geheimnis und der Weg bis zur Aufklärung dort hin ist schlüssig und nachvollziehbar. Auch passt die Geschichte in die damalige Zeit. Man fühlt sich an vielen Stellen wirklich in die Zeit um 1945 zurück versetzt und bekommt einen guten Eindruck davon, wie das Leben damals war. Überhaupt versteht es die Autorin sehr ausführlich Szenen zu beschreiben, so dass man vieles bildlich vor sich hat. Auch ist der Schreibstil flüssig und leicht zu lesen.

Allerdings zieht sich das Buch für mich an vielen Stellen einfach zu sehr in die Länge. Die bildlichen Beschreibungen sind an vielen Stellen zwar schön, aber an vielen nerven sie mich mit der Zeit einfach nur noch. Das nimmt dem Buch die Spannung und macht es lahm. Ein bisschen Weniger ist manchmal dann doch mehr. Auch finde ich manche Handlungen von Elizabeth bzw. ihre Gefühlswelt nicht immer nachvollziehbar. So bleibt sie mir bis zum Ende fremd.

Schade, denn aus der Story hätte man meiner Meinung nach mehr machen können, da es eine interessante, traurige und dramatische Familiengeschichte ist.