Rezension

Etwas langatmig, nicht das Beste von Anna Grue

Der Schlüssel zum Mord -

Der Schlüssel zum Mord
von Anna Grue

Bewertet mit 4 Sternen

Um mal mit dem Positiven anzufangen:

Das Cover finde ich sehr gelungen, es stimmt einen allerdings mehr auf einen Ferienroman ein als auf einen Krimi, aber er soll ja auch "cozy" sein...Die pittoresken Häuschen, typisch skandinavisch vor türkisblau schaukelnden Wellen, einem blauen Sommerhimmel, der über allem schwebende Schlüssel - hier wohl durchaus in zweideutigem Sinne zu verstehen - das passt.

Ich habe von Anna Grue schon einiges gelesen, allem voran einige Fälle um Dan Sommerdahl - die haben mir ausnehmend gut gefallen.

Der Stil in diesem "Hygge"-Krimi ist etwas anders, sehr viel gemächlicher.

Die Personen finde ich ganz gut eingeführt, die skandinavischen Namen sind gewöhnungsbedürftig, aber das liegt wohl in der Natur der Sache.

Die Protagonistin Anne-Maj mag ich eigentlich sehr. Ich habe den Text gerne gelesen - ich hatte nicht das Hörbuch, sondern die Printausgabe -  und folgte Anne-Maj in ihren Gedanken und Ermittlungen. Klar, sie war oft nicht superklug überlegt und / oder auch etwas tolpatschig, aber sie erkannte es oft selbst und versuchte es wieder gut zu machen.

Manche Passagen fand ich ein wenig zu langatmig.

Die Sugardaddygeschichte finde ich interessant, aber insgesamt etwas zu verworren erzählt, vielleicht weil Fakten oft aus dem Mund der beteiligten Teenager kommen.

Die Spannung fiel für mich gegen Ende leider noch mal ab anstatt sich zu steigern. Das fand ich nicht so gut.

Die Auflösung der Morde und des Selbstmordes waren für mich plausibel.

Insgesamt hat das Buch für mich keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich habe es aber auch sehr "zerfasert", also in vielen kleinen Etappen, und oft in einer Umgebung, in der ich mich nicht ausreichend konzentrieren konnte, gelesen.

Alles, was ich vorher von Anna Grue kannte, fand ich besser.