Rezension

Etwas langgezogener Roman um eine Uhr mit aussergewöhnlicher Fähigkeit

Secret Keepers 1: Zeit der Späher - Trenton Lee Stewart

Secret Keepers 1: Zeit der Späher
von Trenton Lee Stewart

Bewertet mit 4 Sternen

Ruben Pedley ist ein Einzelänger mit einer Vorliebe für Rätsel und Verstecke. Auf einer seiner Touren durch die Stadt entdeckt der Elfjährige eine alte Taschenuhr. Das Merkwürdige: Sie hat nur einen Stundenzeiger, der Minutenzeiger fehlt. Mithilfe der Uhrmacherin Mrs Genevieve kommt er hinter das Geheimnis der Uhr - ein Geheimnis, welches ihn und seine Mutter in große Gefahr bringt. Denn der Schatten, ein mächtiger und boshafter Mann, ist hinter dieser Uhr her. Ruben muss herausfinden, welche Macht der Uhr innewohnt.

 

"Und er würde versuchen, etwas unglaublich Wichtiges - und wahrscheinlich auch Gefährliches - herauszufinden, ohne dabei entdeckt zu werden. Mit anderen Worten, er wurde zu einem richtigen Spion." (Zitat)

 

Ruben ist ein ausgefallener Charakter. Seine früheren Freunde interessieren sich mittlerweile für andere Dinge, deswegen bleibt er meist unter sich oder in Gesellschaft seiner alleinerziehenden Mutter, welche in dem Viertel versucht, finanziell mit Ach und Krach über die Runden zu kommen. Bereits hier fragte ich mich, ob diese übertriebene Armut mitsamt ihren Folgen unbedingt Thema eines Kinderbuches sein muss. Thematisch kommt das Buch nur langsam voran, da könnt ich mir vorstellen, dass der ein oder andere Leser das Buch deswegen zur Seite legt, weil einfach die ausreichende Spannung fehlt. Zudem wurde ich mit Rubens Charakter einfach nicht warm, er hat die Angewohnheit, selbst denen vor den Kopf zu stoßen, die ihm Vertrauen entgegen bringen. Auch wenn es der Mutter finanziell noch so schlecht geht, sollte das Bestehlen anderer einfach keine Option sein. Die Funktion der Uhr und das jahrhunderte alte Geheimnis, welches er im Roman herausfindet, sind zwar gut erdacht, jedoch hätte die Erzählung in sich straffer ausfallen können, um den leser zu halten und auch, um nicht mitten drin einfach zu enden. Das fand ich für ein Kinderbuch ebenfalls sehr schade und keine gute Lösung.