Rezension

Etwas untypisch für King, aber sehr spannend

Mr. Mercedes - Stephen King

Mr. Mercedes
von Stephen King

Bewertet mit 3.5 Sternen

Bill Hodges ist im Ruhestand. Nachdem er es nicht geschafft hat, den berüchtigten Mercedes-Killer zu schnappen, und ohne seine Arbeit, die ihn ablenkt, sitzt er einsam zu Hause und denkt öfter an den Tod, als ihm lieb ist. Doch dann erhält er einen Brief von Mr. Mercedes, der den alten Detective verhöhnt. Dieser Brief entfacht in Hodges den alten Ermittlerdrang und er macht sich erneut auf die Jagd nach dem Killer, der gerne Smileys zurücklässt.
 

Stephen King versucht sich öfter in anderen Genres und hat sich hier mal in der Richtung Krimi bzw. Thriller probiert. Ich bin ein Riesenfan von seinem typischen Schreibstil und war anfangs fast ein bisschen enttäuscht, dass manche seiner typischen Kniffe gar nicht vorkommen. Nichtsdestotrotz ist der Schreibstil gewohnt flüssig und detailliert.

Die Handlung wird hauptsächlich aus der Sicht von Bill Hodges und dem Killer erzählt. Vor allem beim Killer war interessant, wieso er mordet, was seine Beweggründe sind und wo seine eigenen Abgründe liegen. Durch die wechselnden Perspektiven hat sich eine ganz eigene Spannung aufgebaut, da der Leser dadurch mehr wusste als die einzelnen Figuren. 

King schafft es aus meiner Sicht immer, selbst der kleinsten Nebenfigur so viel Raum zu geben, dass man sich ein gutes Bild von ihr machen kann und sie auf ihre eigene Art besonders ist.

Die Geschichte wurde flüssig erzählt und endet in einem Finale, dass spannender kaum hätte sein können. Die letzten 50 Seiten sind nur so dahin geflogen. Ich freue mich schon darauf, Bill Hodges erneut in "Finderlohn" anzutreffen.