Rezension

Familiengeheimnisse

Die Braut, die sich was traut -

Die Braut, die sich was traut
von Zoe Barnes

Bewertet mit 4 Sternen

Unterhaltsame Wohlfühlstory mit Herz

„Die Braut, die sich was traut“ von Zoë Barnes ist eine unterhaltsame und turbulente Familiengeschichte, in der jede Menge Geheimnisse ans Tageslicht kommen.

Die 24-jährige Pfarrerstochter Belle dürfte eigentlich im Glück schwimmen, denn ihre große Liebe, der Journalist Kieran, hat ihr einen romantischen Heiratsantrag gemacht. Der einzige Stressfaktor ist ihre ambitionierte und übermotivierte Bridezilla-Mutter, die die Hochzeitsplanung zu einem Alptraum macht. Aber mitten in die kleine heile Welt platzt eines Abends eine blonde Überraschungsbombe, die die ländliche Idylle ins Wanken bringt. Die attraktive Mona behauptet, die uneheliche Tochter des Pfarrers zu sein und löst damit eine Kette von Ereignissen aus, die nach und nach die gesamte Familie auseinanderbrechen lassen.

 

Das Buch ist der sechste Band der Cheltenham Reihe, die aber völlig unabhängig voneinander gelesen werden können. Der leichte und flüssige Schreibstil macht es einfach, in die Geschichte einzutauchen und schnell ist man von der Kleinstadtatmosphäre und der fesselnden Familiendynamik gefangen.

Belle ist die im Titel angesprochene Braut, die bisher ein unauffälliges und angepasstes Leben führte und in so ziemlich allen Belangen eher wenig Ehrgeiz an den Tag legte. Das Auftauchen ihrer Halbschwester Mona, die in kürzester Zeit offenbar alle um ihren Finger wickelt, reißt sie aus ihrer Komfortzone. Plötzlich ist in Belles Leben gar nichts mehr klar und sie muss selbst herausfinden, was sie eigentlich vom Leben erwartet. Mir persönlich war Belle manchmal einfach zu naiv und blauäugig. Sie macht im Laufe der Handlung eine riesige Wandlung durch, genau wie ihre Mutter Brenda, deren Entwicklung ich fast noch interessanter fand.

Die Perspektiven wechseln zwischen den verschiedenen Figuren und so bekommt man einen guten Einblick in ihre manchmal überraschenden Beweggründe und tiefsten Geheimnisse. Während des Lesens haben meine Sympathien oft geschwankt und jeder der Charaktere hat irgendwie seine guten und schlechten Seiten. Der trockene Humor der Autorin zieht sich durch die gesamte Story und der englische Kleinstadtcharme funktioniert hervorragend.

 

Mein Fazit:

Die amüsante Familiengeschichte bekommt von mir gern eine Leseempfehlung!