Rezension

Familienroman zum Eintauchen

Jahre des Aufbruchs -

Jahre des Aufbruchs
von Elisabeth Marienhagen

Bewertet mit 5 Sternen

1914: Wir lernen Familie Scholtes kennen. Eine Familie, die ihren Lebensunterhalt mit ihrem Weinberg, mit ihrer Landwirtschaft wie auch durch die Gastwirtschaft „Blaue Forelle“ bestreitet. Neben den Knechten, der Magd Berta müssen auch die beiden Söhne und Magdalena früh mithelfen. Mit ihren gerade mal 14 Jahren, ihrem noch kindlichen Aussehen hat Magdalena aber bereits ein Auge auf den Freund ihres großen Bruders geworfen. Aber der hat sich in eine junge, herausgeputzte Städterin verguckt und sogar verlobt. Doch dann beginnt der Krieg. Ihre beiden Brüder und auch ihr heimlich geliebter Matthias müssen an die Front ….

Die Autorin macht es dem Leser leicht in die Handlung einzusteigen und Magdalena ins Herz zu schließen. Gleich lernt man das arbeitsreiche Leben der Familie kennen. Ein Leben harter Arbeit, ohne fließend Wasser und mit einem Plumpsklo auf dem Hof. Mir hat es sprachlich sehr gut gefallen, wie hier die Naivität und die Träumereien einer 14jährigen umgesetzt wurden. Das ist so passend zur Geschichte. An manchen Stellen musste ich schmunzeln, wie unbedarft Magdalena im Hinblick auf Sexualität und Männer war. Die Dialoge mit ihrer besten Freundin habe ich genossen. Aber der Krieg bringt es mit sich, dass sie schneller erwachsen werden muss. Doch ihre Schwärmerei zu Matthias bewahrt sie sich. Ob sie sich erfüllt, trotz Verlobung, müsst ihr schon selbst herausfinden. Ich habe mich mit diesem Buch wunderbar unterhalten gefühlt und freue mich schon auf die Fortsetzung (die es hoffentlich bald gibt).