Fantasievoll wie die unendliche Geschichte!
Erster Eindruck:
Der Klappentext von Amelia – Alle Seiten des Lebens versprach eine Geschichte, die perfekt ist für alle Lesebegeisterte und solche, die es werden wollen. Eine Protagonistin die Bücher liebt und dann auch noch ihren absoluten Lieblingsautoren trifft? Eine Traumvorstellung, der ich mich als Leserin nur allzu gerne hingeben wollte… Was ich bekam war allerdings soviel mehr!
Schreibstil:
Ashley Schumacher’s Debüt liest sich fabelhaft, was sicherlich auch der grandiosen Übersetzung von Barbara König zu verdanken ist. Die Erzählsprache ist jugendlich, aber nicht kindlich. Farbenfroh, aber nicht schrill. Amelias Gedanken- und Gefühlswelt ist für den Lesenden greifbar, erlebbar und fühlt sich oft auch wie die eigene an, was nicht zuletzt auch daran liegt, dass diese Geschichte mitten durchs Herz zielt und einen tief berührt. Lange ist es her, dass ich derartig viele Stellen markiert habe, um sie später noch einmal durchzublättern, weil die Komposition der Worte mich so beeindruckt hat. Allein für die Art des Erzählens gebührt der Autorin der größte Respekt.
Inhalt:
Doch auch beim Inhalt der Geschichte zeigt Ashley Schumacher uns eindrucksvoll, was für ein intensives, mitreißendes und berührendes Debüt sie geschaffen hat. Das Jugendbücher oft Verlust thematisieren, der durch ein freundschaftliches Umfeld kompensiert und aufgefangen wird, ist an sich nichts Neues. Aber die Autorin hat mit dieser Geschichte einen wundervollen, frischen Ansatz gewählt, um eine Buchfigur ihre Trauer und ihren Schmerz verarbeiten zu lassen. Jede*r Buchlieber*in wird in diese Geschichte eintauchen wie in ein weites Buchstabenmeer und jedes einzelne Wort verschlingen wie Luft zum Atmen. Denn man fühlt sich so geborgen, zwischen Amelia, Nolan, Alex und der Buchhandlung in Lochbrook, dass man am liebsten selbst in das kleine Zimmer einziehen möchte, das Amelia dort bezieht. Für mich war diese Geschichte perfekt, um all die negativen Ereignisse in der realen Welt für ein paar Stunden vergessen zu können.
Fazit:
Für mich gehört diese Geschichte wirklich in jedes Bücherregal. Sie vereint alles, was ein gutes Buch haben muss und verkörpert für mich die Gefühle und Empfindungen, die ich hatte, als ich das erste Mal die Unendliche Geschichte von Michael Ende gelesen habe. Amelia – Alle Seiten des Lebens ist genauso fantastisch und großartig und Orman hat mich immer mal wieder an Phantasien erinnert. Diese Geschichte habe ich jedenfalls ab Seite 1 in mein Herz geschlossen und werde sie voller Überzeugung absolut jedem Menschen empfehlen, der mir in Zukunft begegnet