Rezension

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Fantastischer Heldenepos über 6 Bände

Schwert & Meister 1 - Florian Clever

Schwert & Meister 1
von Florian Clever

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Rezi

Bei dieser Rezension geht es um die Gesamtausgabe von Florian Clevers «Schwert & Meister». Die Bücher können auch als Einzelausgabe erworben werden. Allerdings müssen sie der Reihen nach gelesen werden und – das kann ich bereits hier vorwegnehmen – niemand, der  Band 1 gelesen hat, wird sich von dieser Fantasy-Saga abwenden wollen. Die Abenteuer um den mutigen Krieger Glen Neradra sind fesselnd und die Welt, welche Florian Clever für seine Leserschaft erschaffen hat, sind es wert, erkundet zu werden.

Die Gesamtausgabe ist in sechs Hauptkapitel unterteilt – jedes Kapitel entspricht einem Buch. Die Geschichte startet mit Band 1 und wird von Band zu Band weitererzählt. Dabei vergehen mehrere Jahren zwischen Band 1 und dem letzten Band. In dieser Zeit begleitet der Leser den Hauptprotagonisten Glen Neradra auf seiner Mission, welche als Kind beginnt…

Im ersten Buch lernt der Leser die Hauptcharaktere und deren Welt genauer kennen. Florian Clever gelingt es mit seinem Schreibstil sehr gut, die Fantasiewelt darzustellen. Durch die genauen Beschreibungen kann man sich ein sehr gutes Bild von der Umwelt machen. Die Handlung selbst ist – meines Erachtens – eher etwas flach. Kaum Action und nur wenig Spannung. Dies ändert sich zwar gegen den Schluss des Buches, doch für mich ist Band 1 definitiv der schwächste Band der Hexalogie. Jedoch ein Muss, um in die Serie hinein zu kommen. Es lohnt sich auf jeden Fall, dieses Buch zu lesen – vielleicht etwas Durchhaltewillen zeigen zu müssen – um dann mit Band 2 so richtig ins Abenteuer starten zu können.

In Band 2 kommt dann deutlich mehr Spannung und Action auf. Die Handlung nimmt auch mehrmals unerwartete Wendungen, was dem Leser die Möglichkeit bietet, mit den Charakteren mit zu fiebern oder auch mit zu leiden. Die Geschichte hat viele interessante Handlungsstränge, sodass nie Langeweile aufkommt, wozu auch der prägnante Schreibstil des Autors beiträgt. Die Szenen und Handlungen werden klar und deutlich beschrieben, es wird nicht um den heissen Brei herum geschrieben.
Das zweite Buch hat deutlich mehr Spass gemacht zu lesen als das erste Buch und zwar nicht nur des Schreibstils wegen, sondern auch wegen der Spannung und der aufkommenden Action die Glen Neradra und seine Kollegen erleben.

Drittes Buch, dritte Szene. Glen und sein Team befinden sich an einem neuen Ort. Glen ist mittlerweile deutlich gewachsen und älter geworden. Er hat einen Reifungsprozess durchlebt, welcher vom Leser sehr gut mitverfolgt werden konnte. Dieses Buch besticht durch seine vielen Gemetzel und die Kampfszenen.
Erneut passt der Schreibst sehr toll zum Buch, durch die präzise Beschreibungen kann sich der Leser auch hier sehr schnell ein Bild des Ortes, der Menschen sowie der Dinge machen.
Steht man auf brutale Kampfszenen – und davon gehe ich aus, wenn man sich für eine solche Bücherreihe entscheidet – dann ist Band 3 sicherlich der bisher spannendste Teil der Reihe. Hier kommt der Leser voll auf seine Kosten. Florian Clever gelingt es jedoch auch hier, trotz der vielen Kämpfe, die Geschichte nicht aus den Augen zu verlieren und den roten Faden zu behalten. Auch nach diesem Buch hat Glen und seine Truppe einen Reifeprozess durchgemacht und die Saga ist um ein weiteres Kapitel reicher geworden.

Und wieder ist etwas Zeit zwischen dem Ende des letzten Bandes und dem Start des vierten Bandes vergangen. Glen hat sich weiterentwickelt und bereitet sich nun auf den lang ersehnten Kampf vor. Dazu stehen ihm sein Schwert sowie die Straflegion zur Verfügung. Florian Clever gelingt es einmal mehr ein tolles Setting aufzubauen. Die Geschichte ist von Beginn weg mit Humor und Spannung gespickt und treibt den Leser zum Lesen an. Die Figuren sind sehr realistisch, sodass man sich nicht nur in sie hinein versetzen kann, sondern auch mit ihnen mitfühlt. Man gönnt Glen nach so langer Zeit jeden noch so kleinen Erfolg und hofft, dass er endlich den sechsten Gott besiegen kann. Sehr tolles Buch – lesenswert!

Nachdem das Königreich Iatiara zerstört wurde, stehen Glen und seine verbliebenen sechs Kollegen nochmals auf. Sie wollen weitermachen, an Aufgeben ist nicht zu denken. Der gefallene sechste Gott soll nun – nach jahrelanger Terrorherrschaft – endlich bezwungen werden. Es ist überflüssig zu erwähnen, dass auch hier wieder Kampf und Krieg im Mittelunkt stehen. Jedoch verlagert Florian Clever die Kampfhandlung vom Land aufs Wasser. Dies sorgt für eine gelungene Abwechslung. Auch im Band 5 ist der präzise, flüssige und bildhafte Schreibstil des Autors sehr wertvoll. Die Leserschaft kann sich die Szenen schnell vor dem geistigen Auge vorstellen und der gesamten Handlung problemlos folgen.
Von dem Ende war ich ehrlicherweise etwas überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet, was natürlich für ein Buch fantastisch ist und absolut für den Autoren spricht. Das Lesen dieses Kapitels hat mir grossen Spass bereitet.

Band 6 ist der letzte Band dieser Fantasy-Saga. Glen hat sich über viele Jahr tapfer durchgekämpft und dabei einige Verluste und schmerzliche Niederlagen erleiden müssen. Aber noch steht er und sieben Freunde. Tapfer kämpfen sie bis zum Schluss – doch ist ein Gott überhaupt zu bezwingen?
Mit dem letzten Band gelingt Florian Clever nochmals ein Meisterstück. Das Buch ist der perfekte Abschluss für ein tolles Lesevergnügen über sechs Bände. Die Geschichte verlagert sich nun unter die Erde. Band 6 besticht durch die Spannung. In keinem anderen Buch – dies meine persönliche Meinung – gelang es Florian Clever dermassen gut, die Spannung aufzubauen und aufrecht zu halten. Praktisch von Seite 1 wird ein Spannungsbogen gespannt, welcher bis zum Ende nicht mehr abreist. Der Leser wird regelrecht ans Buch gefesselt und einmal damit begonnen, mag man es nicht mehr aus den Händen legen. Zu sehr leidet man mit Glen und Co. mit und fiebert dem (bitteren?) Ende entgegen.

 

Die sechsteilige Fantasy-Saga hat mich von Band 1 an gefesselt. Zugegeben, beim ersten Kapitel (entspricht Band 1) war noch etwas Durchhaltewillen von Nöten. Die Welt sowie die Charaktere wurden beschrieben und der Leser wird in alles eingeführt. Hier fehlte mir die Action sowie die Spannung. Doch wollte ich nicht nach nur einem von sechs Bänden die Geschichte weglegen und irgendwie hat mich das Schicksal von Glen dann gegen Ende des Buches auch gepackt. Daher gings mit Kapitel 2 (entspricht Band 2) weiter. Ab hier wars dann um mich geschehen. Die Spannung war allzeit gegeben und teilweise war die Geschichte an Action und Brutalität kaum zu überbieten. Ich war im Bann der Saga und konnte das Buch nicht mehr weglegen.

Florian Clever ist es gelungen, mit seinem markanten, bildhaften und vor allem präzisen Schreibstil eine Welt zu zeichnen, in welcher sich der Leser sofort zurecht findet. Hinzu kommen tolle Charaktere, welche eine menschliche Seite haben, sodass man sich gut in sie hinein versetzen kann. Schon schnell begann ich mit Glen und seinen Mitkämpfern mit zu fiebern und zu hoffen, dass alles gut wird. Ich hoffte stets auf einen Erfolg für Glen und Co. und ertappte mich immer wieder, dass ich Enttäuschung spürte, wenn es nicht gut endete, oder Freude, wenn Glen einen Sieg errungen hatte.

 

Mein Fazit

Der 6-teilige Heldenepos rund um Glen und sein Schwert ist für alle Fantasy-Fans ein Genuss zum Lesen. Brutale Schlachten, eine spannende Handlung und Charaktere welche sich von Band zu Band weiterentwickeln und an Reife gewinnen, machen dieses Werk zu etwas Speziellem. Florian Clever ist mit „Schwert & Meister“ ein grandioses Werk gelungen. Absolut lesenswert!