Rezension

Fast dasselbe in Grün!

Die Analphabetin, die rechnen konnte - Jonas Jonasson

Die Analphabetin, die rechnen konnte
von Jonas Jonasson

Sprecher: Katharina Thalbach
Erscheinungstermin: 15.11.2013
Verlag: DHV Der Hoerverlag
Spieldauer: 476 Minuten

„Soll das schon alles gewesen sein?“ Das fragt sich Nombeko, als sie kurz nach ihrem 15. Geburtstag von einem Auto überfahren wird. Nein, denn hier beginnt es erst richtig. Die junge Südafrikanerin ist eigentlich chancenlos. Im Slum in Soveto geboren und aufgewachsen, hat die kleine Weise, die sich ihren Lebensunterhalt als Latrinentonnenträgerin verdienen muss, wenigstens so viel Glück, dass ihr der „alte Schmierlappen“ Lesen und Schreiben beibringt. Rechnen konnte sie schon immer besser als ihr Chef, was sie letztendlich ihren Job kostet. Und so kann sie beginnen, die Geschichte, die fast schon zu Ende war, bevor sie begonnen hat.

Ein schier endloser Kampf gegen die Windmühlen der Dummheit und gegen das Schicksal, das immer ganz andere Wege einschlägt, als von den Protagonisten erhofft. Was das alles mit einer eigentlich nicht existenten Atombombe zu tun hat und wie diese auf Wanderschaft durch Schweden gerät? Das ist eine lange Geschichte, brillant gelesen von Katharina Thalbach, aber eben doch ein wenig zu langatmig geraten und bei weitem nicht so witzig, wie "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand".

Mir scheint „Die Analphabetin, die rechnen konnte“ ein Versuch zu sein, an den erfolgreichen Vorgänger anzuknüpfen, der nicht ganz gelungen ist. Zu Vieles kommt einem bereits bekannt vor und die wenigen neuen Ideen sind einfach nicht so zündend. Trotzdem ein unterhaltsames Hörbuch, das einem vergnügliche Hörstunden bereitet – man darf es halt nur nicht am Hundertjährigen messen.