Rezension

faszinierende Idee temporeich umgesetzt

24 Stunden - Greg Iles

24 Stunden
von Greg Iles

Bewertet mit 5 Sternen

Buchmeinung zu Greg Iles – 24 Stunden

„24 Stunden“ ist ein Kriminalroman von Greg Iles, der 2002 bei Bastei Lübbet erschienen ist. Meine Rezension bezieht sich auf die ungekürzte Hörbuchfassung, die 2012 von Uve Teschner für Audible eingelesen wurde.

Klappentext:
24 Stunden - so lange dauern in der Regel die perfekt geplanten Entführungen eines Kidnapper-Trios. Die schockierten Eltern zahlen das geforderte Lösegeld, und die geraubten Kinder gelangen wohlbehalten nach Hause. Doch im Fall der kleinen Abby Jennings verläuft nichts nach Plan: Denn das entführte Mädchen benötigt dringend ein lebensnotwendiges Medikament, und ihre Eltern gehören nicht zu der Sorte von Menschen, die sich widerstandslos geschlagen geben. Die Jagd nach den Kidnappern wird zu einem Kampf auf Leben und Tod...

 

Meine Meinung:
Greg Iles ist derzeit einer meiner Lieblingsautoren. Nachdem mir @E.R.O.S. Schon sehr gut gefallen hat, waren meine Erwartungen an 24 Stunden schon hoch, aber sie wurden noch übertroffen. Die einfache aber bestechende Grundidee führt zu einer Beschränkung von Zeit und Ort. Vater, Mutter und Kind hat es mit jeweils einem Kidnapper an unterschiedliche Orte (Hotel, Wohnhaus und Unterschlupf im Wald) verschlagen. An jedem dieser Orte entbrennt ein Zweikampf zwischen Opfer und Entführer, bei dem die „Opfer“ einigen Einfallsreichtum beweisen. Durch die Beschränkung auf wenige Personen kann der Autor alle handelnden Personen ausführlich beschreiben. Dabei vermeidet er aber eine Schwarzweißmalerei. Die Figuren zeigen Tiefe und im weiteren Verlauf zeigt sich die Intelligenz des Anführers der Kidnapper. Greg Iles hält die Spannung durchgehend auf einem hohen Level, die gegen Ende noch einmal zulegt. Dabei verzichtet der Autor auf blutrünstige Szenen und man kann die Handlungen aller Personen nachvollziehen. Jeder handelt aus seiner Sicht logisch. Leichte Abstriche gibt es für den typisch amerikanischen und filmreifen Showdown.

Greg Iles beherrscht sein Handwerk. Die häufigen Schauplatzwechsel sind fast immer mit einem Cliffhanger verbunden und die Sprache ist einfach, aber präzise und prägnant. Im Prolog wird der erfolgreiche Abschluß der letzten Entführung geschildert. Dabei entsteht der Eindruck, dass es doch gar nicht so schlimm ist. Dieser Eindruck wird im weiteren Verlauf grundlegend erschüttert. Überhaupt lebt das Buch von der Abfolge ruhiger fast harmonischer Sequenzen, die dann ansatzlos zu Konfrontationen führen.

 

Der Sprecher

Uve Teschner ist nach meinem Empfinden die Idealbesetzung.

Fazit:
Dieser Roman hat mich von Anfang an gefangen genommen. Ich habe mit den Eltern und der Tochter gezittert, aber auch mit den Entführern gefiebert. Am Ende war es etwas überzogen, aber das störte mich nicht sehr. Dieses Buch ist ein faszinierender Thriller mit einigen typisch amerikanischen Elementen. Ich gebe dem Buch fünf von fünf Sternen und kann es uneingeschränkt empfehlen.