Rezension

Fault in our stars lässt grüssen

All the Bright Places - Jennifer Niven

All the Bright Places
von Jennifer Niven

Bewertet mit 3 Sternen

Worum es geht: 
Theodore Finch ist des Lebens leid und findet sich eines Tages auf dem Schulturm wieder, von dem er springen will. Dieses Vorhaben wird leider vereitelt da Violet bereits vor ihm zum Sprung bereit steht und er sie kurzerhand davon überzeugt doch nicht zu springen. Von ihr angezogen beginnt Finch mehr Zeit mit Violet zu verbringen, ob diese will oder nicht und findet in ihr vielleicht den einzigen Menschen der ihn nicht eigenartig findet. 
Meine Meinung: 
Ein Mädchen, das das Leben zu lieben lernt, dank eines Jungen, der sterben will. So wird das Buch auf englisch beworben und als neues Fault in our Stars angepriesen. Passt ja auch, zwei übertrieben wortgewandte Teenager, ein Farbenname ( Violet) und ein übertriebener Romanname (Theodor Finch), der nahe Tod liegt in jeder Zeile. 
Wo Augustus noch einen charmanten Unterton hatte ist Finch einfach nur ... falsch. Die Figur ist unstimmig als wüsste die Autorin nicht was sie eigentlich von ihm wollte. Er macht genau das was die Autorin gerne hätte um ihr Ziel zu erreichen, dass genau dadurch das lebhafte an der Figur flöten geht, stört sie nicht. 
Violet ist auch so angestrengt. Mir fällt kein anderes Wort dafür ein. Das beliebte Mädchen das wegen eines schrecklichen Schicksalsschlag Emo wird. 
Beide sind natürlich super belesen und kommunzieren erstmal durch Virginia Wolff Zitate, klar. 
Ich bin nur dankbar dass nicht schon wieder auf Romeo und Julia oder Sturmhöhe aufgebaut wird. Virginia Wolff ist da wenigstens mal originell. 
Das Suizidthema erscheint aufgesetzt, bei Finch leider schlecht erklärt und bei Violet eigentlich kaum vorhanden. Finch veranstaltet ein Theater um Violet davon zu überzeugen dass das Leben lebenswert ist, mehrmals allein in den ersten 10 Kapitel denkt Finch dass er nicht sterben will, dass er da bleiben und was erleben will. Lustigerweise will Violet sich auch gar nicht umbringen! Warum also die verkrampfte Version des Themas?
Meine Interpretation? Suizid ist dieses Jahr In und die Autorin will dass man ihr Buch kauft. 
Davon mal abgesehen ist die Entstehung der Freundschaft und Liebe der beiden sehr schön beschrieben. 
Für Fans von Fault in our Stars, die kein Problem mit zu vielen Parallelen haben. 
"Theodore Finch, in search of the Great Manifesto"
she gives me a sharp look "I don't  know what that means."
"It means 'the urge to be, to count for something, and, if death must come, to die valiantly, with acclamation- in short, to remain a memory.'"
(Augustus "Oblivion" Ansprache war wohl sehr inspirierend) 
Positiv: 
- "Bipolare Störung" Darstellung 
- Das Ende
Negativ: 
- Violet denkt "If he really loves me he finds a way" als Theo wegen Depressionen einen Streit vom Zaun bricht und genau das ist die falsche Aussage. 
- verkrampfte Integration des Suizidthemas