Rezension

Feder- oder Menschenwelt

Federwelt - Elisabeth Denis

Federwelt
von Elisabeth Denis

Klappentext:
Die Erkenntnis sickert in mein Bewusstsein: Sie haben ihn ermordet. Meinetwegen.Weite Wiesen. Grüne Hügel. Das Rauschen in den Bäumen riecht nach Zimt.Es ist anders, als alles was ich kenne.Jedes Mal, wenn ich unsere Hütte verlasse, folgen mir alle Blicke.Weil ich etwas Besonderes bin, sagen sie. Ein Symbol für die Rebellion.Ich könnte alles verändern. Doch ich will nur fliehen.Federwelt ist die Fortsetzung von Federherz, der märchenhaft-fantastischen Geschichte um das geheimnisvolle Internat Hainpforta. Das dramatische Finale von Federherz.

Die Autorin:
Elisabeth Denis wurde 1976 in Jena geboren. Sie studierte Kunstgeschichte und Germanistik (Friedrich Schiller Uni Jena und Universität Hamburg), brach ihr Studium jedoch für ein Schauspielstudium ab. Seit dem Abschluss 2004 arbeitet sie freiberuflich als Schauspielerin und Sprecherin, hauptsächlich in Berlin. Elisabeth Denis lebt mit ihren zwei Kindern in einem alten Krankenhaus und will nur ab und zu unbedingt aufs Land ziehen.

Meine Meinung:
Mischa besucht ihren Vater in Hain, nachdem im Auftaktband ans Licht kam, dass es Fabelwesen gibt, die hin und wieder in der Menschenwelt verweilen. Und Mischas Vater ist eben so eines.
Sie hat vor, drei Tag zu bleiben, denn dann möchte sie wieder zu Hause bei ihrer Mutter sein, und mit ihr Weihnachten feiern. Aber es kommt anders als geplant. Der Wechselbalg, der mit ihr tauschen wollte, wird heimtückisch ermordet. Mischa versucht, sich Gehör bei ihrer Tante Thekla zu verschaffen, die die Geschicke in der Federwelt leitet. Doch sie muss feststellen, dass eine Intrige im Gange ist, die größer ist als bisher angenommen.

Der finale Teil der Dilogie entführt den Leser in eine fantasievolle Welt voller Wesen, die besonders aussehen und demzufolge auch individuelle Fähigkeiten haben.
Die Autorin beschreibt mit Liebe zum Detail, sodass man ein Vorstellungsvermögen von den Bewohnern und der Umgebung bekommt.
Auch Mischas Wandlung, ihre Ängste und eine Menge anderer Gefühle, die in ihr vorgehen, waren richtig gut und nachvollziehbar geschildert. Die Federwelt ist äußerst komplex, wie ich finde. Man braucht viel Fantasie, um sie sich vorzustellen, was mir leicht gefallen ist. Denn diese große Portion Ideenreichtum mag ich einfach.
Wenn sich Geschichten absetzen, ist das immer gut. Hier wusste man auch nicht, wem man trauen konnte. Jeder scheint verdächtig; und nicht nur in der Menschenwelt gibt es Neid, Missgunst und Vertrauensbrüche. Mischa muss lernen, mit ihrem Status umzugehen, und sich zu entscheiden, wohin sie gehört. Vielleicht kann man das manchmal nicht, weil man an zwei Orte gehört. Aber um das herauszufinden, ist sie ebenfalls dort. Sie weiß es anfangs nur noch nicht.

Auch der Schreibstil gefiel mir dieses Mal wieder gut, man war sofort in der Handlung wieder drin.
Zum Ende hin wurde es dramatisch, und ehrlich gesagt, mit dieser Auflösung der Geschehnisse hatte ich nicht gerechnet.

Ein spannender Abschluss der Geschichte.

4 Sterne.