Rezension

Feed: Viruszone

Feed - Mira Grant

Feed, English edition
von Mira Grant

Bewertet mit 3 Sternen

Georgia und Shaun Mason sind Blogger aus Leidenschaft. Für eine gute Schlagzeile und hohe Quoten begeben sie sich auch mal in Gefahr – und die Gefahr heißt in diesem Fall: Zombies. Denn durch die Mutation eines Virus, der den Krebs und den Schnupfen besiegt hat, kommt es nach dem Tod oder dem Biss eines Zombies zum sog. Erwachen. Und Georgia und Shaun haben es sich zur Aufgabe gemacht, darüber zu informieren und aufzuklären. Als sie das Angebot erhalten, Senator Rymann auf seiner Tour durch Amerika zu begleiten, damit er sich als Präsidentschaftskandidat vorstellen kann, nehmen sie diesen mit Freuden an. Die Quoten müssen ja hochgetrieben werden. Aber je länger sie unterwegs sind, umso mehr kommen sie eine Verschwörung näher, in welcher das Zombievirus als Waffe eingesetzt wird

Da ich selbst Bloggerin bin, fand ich die Idee umso interessanter, ein Buch aus Sicht von Bloggern zu schreiben. Und dass es eigentlich nebenbei noch um Zombies geht, machte die Geschichte perfekt. Na ja, so ganz perfekt fand ich das Buch dann letztendlich doch nicht, da sich meiner Meinung nach manches sehr in die Länge gezogen hatte und im Vordergrund wirklich nur die Jagd um die höchste Quote stand.

Außerdem fand ich manches eher verwirrend als bedeutend aussagend. So waren mir die unwahrscheinlich vielen Namen ein Dorn im Auge. Es ist klar, dass eine Wählerstimmenfang-Tour eines möglichen Präsidentschaftskandidaten durch Amerika mit einem großen Stab an Sicherheitsleuten, Pressemenschen und sonstigen Personen, die ein Senator zum Überleben braucht, mit einem Haufen von Namen durchsetzt ist, doch hätte man manche Personen, die überhaupt nicht wichtig für die Geschichte waren, einfach weglassen können.

Ansonsten fand ich die Geschichte dann doch recht interessant. Gerade die Beziehung zwischen den Geschwistern Georgia und Shaun, die sich zeitweise auch ohne Worte verstehen, fand ich sehr gut dargestellt. Sie können sich blind aufeinander verlassen. Allerdings fand ich es erschreckend, die die beiden mit ihren jungen Jahren so verbissen und vor allem so zynisch geworden sind. Dies liegt aber an der Erziehung ihrer Stiefeltern, selbst Journalisten, denen die Quoten einfach wichtiger sind, als alles andere.

Sehr gut gefallen hat mir der Schreibstil. Es wird aus der Sicht von Georgia erzählt, immer wieder unterbrochen von Blogbeiträgen von Georgia, Shaun und ihrer Kollegin Buffy. Im Vordergrund steht eben das Bloggen und die Quotenjagd. Aber auch das Zwischenmenschliche, gerade zwischen Georgia und Shaun. Die Verbundenheit der beiden zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch und am Ende kommt ein Schocker, weil ich wirklich nicht damit gerechnet hätte, das gerade dies passiert. Was, kann ich nicht verraten.

Erst im Laufe des Buches wird genau klar, warum es Zombies eigentlich gibt, wie sie entstehen und vor allem, auf was man alles aufpassen muss, damit man selbst keiner wird.

Fazit:
Ein Buch, das mich gerade etwas gespalten zurücklässt. Aufgrund der sarkastischen und zynischen Bemerkungen und der Machart her, sehr empfehlenswert. Aufgrund der Längen und verwirrenden Momente mehr etwas für Zombie- und Blogger-Fans.