Rezension

Fesselnd, überraschendes Finale.

Krieger des Lichts, Dum spiro spero - Jasmin Romana Welsch

Krieger des Lichts, Dum spiro spero
von Jasmin Romana Welsch

Meinung:

 

Fünf Jahre. Vor fünf Jahren wurde die Protagonistin Mia, ihrerseits ausgebildete Wächterin der Menschenwelt gegen Dämonen und andere Bösartigkeiten, vom Schicksal hart ins Gesicht geschlagen. Sie hat alles verloren was ihr lieb und teuer war, ihre Liebe, ihr Leben, ihren Sinn. 

Jetzt lebt sie abgeschottet und widmet ihr Dasein nur noch zwei Zielen: Ablenkung und der Suche nach dem Heilmittel gegen das Luzifer Virus.

Und während sie in den vorherigen Bänden noch etwas unbeholfen wirkt, so als hätte sie noch nicht zu sich gefunden, ist sie im letzten Teil absolut klar.

Das ist auch einer der Gründe, weshalb mir der letzte Band am besten gefallen hat.

 

Die Perspektive bleibt die Gleiche. Die Geschichte wird in der Ich-Form erzählt und die Grundatmosphäre ist weiterhin düster. Der Orden der Wächter wurde unter einem alten Freund Mias neu strukturiert, die Lage ist ruhig und Mias  Leben bis auf alte Wunden eigentlich unkompliziert.

Sie erledigt weiterhin Ordensangelegenheiten, will aber gleichzeitig nichts mit ihren Kollegen zu tun haben, denn sie ist die Abtrünnige, über die man sich Geschichten erzählt. Und diese Rolle steht ihr richtig, richtig gut.

 

Die Entwicklung, die Mia im Laufe der Bücher durchgemacht hat, ist unfassbar krass, stetig, aber rückblickend betrachtet extrem authentisch.

Im dritten Band ist sie verschlossen, abgeschottet und wirkt absolut erwachsen. Klar, es sind fünf Jahre vergangen, die in der Erzählung hin und wieder aufgerollt werden - man erfährt nicht alles, aber das Wichtigste.

Ein neuer Protagonist bringt den nötigen Schwung, um Mias Leben erneut durcheinander zu wirbeln. Noah - frisch erwachter Wächter - hat Gottvertrauen und dringt mit seiner positiven Ader in Mias Dunkelheit ein.

 

Während ich bei den ersten Bänden noch das Gefühl hatte, es gab einige Längen, strotzt die Geschichte jetzt nur so vor Spannung, Aufregung und Kämpfen. Wer Mia bis hierhin begleitet hat, macht nun den letzten Schritt hin zu ihrem Charakter. Ein großer Punkt, den ich positiv hervorheben muss ist, dass diese Trilogie von Tragödie, Drama, Humor und Action alles dabei hat und sie kommt ohne ein Liebespaar im Vordergrund aus. 

Die Liebe begleitet die Story von Beginn an, aber die weibliche Protagonistin und der am häufigsten auftauchende männliche Protagonist stehen sich nur nahe. Und das hält sich. Das habe ich so noch nie in einer Fantasystory gelesen.

 

Im Finale der „Krieger des Lichts“ taucht eine neue Bedrohung auf, die das Ende der bekannten Wächter/Engel/Dämonenwelt bedeuten könnte.

Neben dem Luzifer Virus, das seit dem Ende des zweiten Bandes in der Hölle verweilt, macht sich eine unscheinbare Krankheit breit. Und Mia ist die Einzige, die sie aufhalten kann. Ob ihr das gelingt, das erfahrt ihr im letzten Teil. 

 

Ich, für meinen Teil, liebe den Abschluss um die Krieger, Wächter, Dämonen.

Um Michael, Keon, Noah und Co.

Und ich liebe die abschließende starke, toughe Mia, die größere Geheimnisse hütet, als ihr selbst bewusst ist.

 

Fazit:

 

Mit dem dritten Band der Krieger des Lichts Reihe geht eine Ära zu Ende.

Ich habe Mia anfangs verflucht ob ihrer Naivität, dann bemitleidet wegen ihrer Verluste und im letzten Band bewundert, weil sie stark daraus hervorgegangen ist. Genau so muss eine Entwicklung sein.

Und auch sonst sind die Krieger einfach nur lesenswert.

Eine Charaktervielfalt bei der schwarz nicht schwarz und weiß nicht unbedingt weiß ist. Spannende Momente, prickelnde Gänsehaut mit Engeln, Dämonen und Menschen zum Dahinschmelzen und Fürchten.

 

Eine tolle Fantasygeschichte mit Höhen und Tiefen, aber absolut fesselnd.

 

Bewertung:

 

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ (5/5)