Rezension

Fesselnde Fortsetzung der "Donauprinzessin"

Die Donauprinzessin und die Toten von Wien - Beate Maly

Die Donauprinzessin und die Toten von Wien
von Beate Maly

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch ist die Fortsetzung von „Donauprinzessin“, der Geschichte der Fanny Roth, deren Traum es ist, einen schmackhaften Wein zu keltern. Doch das ist im Wien von 1530 alles andere als einfach. Fanny ist Witwe und soll, wie es die Tradition und ihr Vater fordern, so bald wie möglich wieder heiraten. Ein geeigneter Kandidat, in der Person von Bauingenieur Sebastian Grün, ist zwar vorhanden, doch Grün ist voller Selbstzweifel und traut sich seiner Angebeteten keinen Heiratsantrag zu machen. Es bedarf erst mehrerer Missverständnisse und einen brutalen Überfall eines abgewiesenen Verehrers auf Fanny um sich zu erklären.

Doch der Reihe nach:

Die Lage in Wien ist nach der überstandenen Türkenbelagerung von 1529 durch Sultan Süleyman noch immer angespannt. Nachdem mehrere Menschen durch heimtückische Morde ums Leben kommen, wird Sebastian Grün von Bürgermeister Treu mit der Aufklärung der Todesfälle betraut. Grün war dem Bürgermeister schon im ersten Band als Kriminalist nützlich. Doch diesmal ist die Sachlage, auch wegen seiner privaten Zores, komplexer. Grün kommt scheinbar immer zu spät. Erst die tatkräftige Unterstützung von Fanny lässt die Zusammenhänge, in denen ein Glocken- und Kanonengießer, mehrere idente Schatullen und ein portugiesischer Dichter, der allerdings Gedichte von Walther von der Vogelweide als seine eigenen ausgibt, eine Rolle spielen, ins rechte Licht rücken.

Der zu Beginn etwas naive und träge Sebastian entwickelt sich im Laufe der Geschichte, sodass einer erfolgreichen Brautwerbung nicht mehr viel im Wege steht.

Beate Maly versteht es, die Situation der Menschen in Wien um 1530 authentisch wieder zu geben. Eindrucksvoll sind die Konventionen und Einschränkungen, denen Frauen unterworfen sind, dargestellt.

Frauen dürfen keine Geschäfte führen. Sie sollen einem Mann (ihrem Gemahl) untertan sein, gefügig, nett und viele Kinder zur Welt bringen. All das ist die Protagonistin Fanny nicht. Sie ist stur, hat ein Ziel vor Augen, nämlich den besten Wein Wiens zu keltern, und sie lässt sich nicht unterkriegen. 

Fazit:

Ein aufschlussreiches Sittengemälde aus einer bewegten Zeit. Gerne vergebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Ich warte mit Spannung auf den nächsten Teil.