Rezension

Fesselnder Thriller in eiskalter Atmosphäre

Das Chalet -

Das Chalet
von Ruth Ware

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch startet mit einem eher langsamen Spannungsaufbau und ausführlichen Beschreibungen der einzelnen Charaktere. Eine Reisegruppe begibt sich per Seilbahn in ein abgelegenes Chalet in den Bergen, um dort über die Zukunft ihres Start-Ups „Snoop“ zu entscheiden und neben Präsentationen einige Ski-Abfahrten mit den Kollegen zu unternehmen. Außerdem sind die beiden Gastgeber Erin und Danny vor Ort. Nach ca. 100 Seiten geht es ziemlich rund und man möchte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Eine Person der Reisegruppe verschwindet, es kommt zu einem Lawinenabgang und zusätzlich fällt der Strom aus – das Chalet ist komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Man ist danach gefangen in einer typischen „Whodunnit“-Geschichte mit zahlreichen falschen Fährten. Alle Charaktere haben Geheimnisse zu verbergen, die nach und nach ans Licht kommen. Ruth Ware schafft es wieder einmal, mich komplett zu fesseln. Nach dem eher gemächlichen Anfang konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen und habe das restliche Buch direkt in einem Rutsch verschlungen.

Insgesamt mochte ich vor allem die beschriebene winterliche und kalte Atmosphäre sowie das beklemmende Setting im Chalet in den französischen Alpen, das ständige Mitraten und Umschwenken während des Lesens bzgl. verdächtiger Personen. Außerdem hat mir der Wechsel zwischen den beiden Perspektiven (Liz und Erin) sehr gut gefallen. Auch der Schluss war fulminant und rasant. Meiner Meinung nach war der gesamte Plot sehr logisch und stimmig und der Thriller insgesamt richtig fesselnd. Ruth Ware konnte mich auch mit diesem Werk einmal mehr begeistern. Etwas gestört hat mich, dass durch den BBC-Artikel am Anfang schon recht viel über die Story und die Anzahl der Opfer verraten wurde. Aber das ist eigentlich der einzige Kritikpunkt. Zusammengefasst möchte ich eine eindeutige Leseempfehlung für diesen Thriller aussprechen – ich war durchaus positiv überrascht!