Rezension

Finanz-Roman ohne größere Spannungsmomente

Die Filiale -

Die Filiale
von Veit Etzold

Bewertet mit 3 Sternen

Die Bankmitarbeiterin Laura Jacobs steht an diesem Tag im Mittelpunkt. Sie verhindert durch ihr schnelles und aufmerksames Handeln einen größeren Schaden bei einem Überfall in ihrer Filiale. Gleichzeitig erhält sie das Angebot zur Beförderung und die Kündigung ihres Mietvertrages. Das Haus und das Grundstück befinden sich im Eigentum der Bank, ebenso die gesamte Siedlung. Auch allen Nachbarn werden die Mietverträge gekündigt. Die Siedlung soll an einen Investor verkauft und die Häuser für ein großes Projekt abgerissen werden. Laura sitzt zwischen den Stühlen, recherchiert zu den Hintergründen und nimmt u.a. Kontakt zu ihrem ehemaligen Vorgesetzten auf. Beide stemmen sich gegen den Verkauf der Siedlung. Doch dieser muss sich plötzlich für den Mord an einer Prostituierten verantworten.

 

Die Story hört sich nicht nur sehr abenteuerlich und konstruiert an, sie ist es auch. Etliche Begriffe und Abläufe aus dem Finanzwesen werden ausführlich erklärt. Der Autor Veit Etzold greift in seinem Buch „Die Filiale“ ein grundsätzlich spannendes Thema auf. Aber nach einem interessanten Einstieg flacht die Story rasant ab und besticht eher durch eine gewisse Langatmigkeit. Insbesondere hat mich die Naivität der Protagonisten und weiterer Charaktere gestört. Es ist nicht nachvollziehbar, warum es bei diesem Buch um einen Thriller handeln soll. Die Einstufung als „Roman“ oder maximal „Krimi mit vorhersehbarem Ende“ wäre realistischer. Das ist schade, da die vorherigen Bücher von Veit Etzold viel spannender waren und ich mich sehr auf dieses Buch gefreut hatte.

 

Insgesamt hat mich dieses Buch nicht begeistert. Wer jedoch seine Fachkenntnisse aus der Banklehre noch einmal auffrischen möchten, sollte auf diesen Roman zurückgreifen.