Rezension

Fine & Eli ♥

Niemandsstadt - Tobias Goldfarb

Niemandsstadt
von Tobias Goldfarb

Bewertet mit 5 Sternen

"Die Fantasie ist wie ein Muskel, der verkümmert, wenn man ihn nicht benutzt." (S. 320)
 

 

Meine Meinung

Ich kann sofort sagen, dass mich das Buch wirklich positiv überrascht hat. Ich hätte niemals gedacht, dass es mir doch so gefallen wird. Angefangen bei der Protagonistin Josefine Freund, die am Anfang ein wenig seltsam erscheint. Es liegt einfach daran, dass sie ein junges 16-jähriges Mädchen ist und relativ "einsam". Sie hat keine Freunde, verbringt die meiste Zeit zuhause und das Einzige, was sie noch aufrecht hält, sind ihre Träume und ihre Fantasie, die von Mal zu Mal immer realer wird. Bis sie bemerkt, dass sie tatsächlich in ihrer eigenen Fantasie steckt, die gerettet werden muss.

Und dafür hat sie auch noch Elisabeth, die sich erst seit kurzem mit ihr angefreundet ist, sehr beliebt im Internet ist und eine sehr selbstbewusste und offene Person ist. Doch sie weiß selbst genau, dass das alles nur Schein als Sein ist, sie fühlt sich in Josefines Welt wohl und wird zur Kriegerin.

Die beiden Protagonistinnen sind sehr authentisch und ich bin mir sicher, einige Jugendliche können sich gut in beide hineinversetzen, oder sich wenigstens eine Scheibe von ihnen abschneiden.

 

 

Die Handlung hat mir ziemlich gut gefallen, es ist mal etwas anderes, wenn tatsächlich keine Liebe im Vordergrund ist, sondern die Freundschaft und die Stärke dieser. Es ist immer was los, aber nie zu viel oder zu wenig und es gibt viele Wendungen und Überraschungen, die jetzt nicht herausragend sind, aber perfekt zur Geschichte passen. Die Intention bzw. die Message des Autors ist einfach wunderbar und greifbar. Es wird vermittelt, dass die Menschheit bloß nicht aufhören sollte zu fantasieren oder zu träumen, denn man weiß nie, wie stark die Technik die Welt regieren könnte, sollten die Menschen diese Gabe verlieren. Denn das ist das Einzige, was die Maschinen nicht können - träumen.

Die Abhängigkeit von Technik und das Streben nach Beliebtheit im Netz könnte bald ein Problem für uns werden, denn die Technik stirbt nie aus, sie entwickelt sich immer weiter.

 

Der Schreibstil hat mir auch ziemlich gut gefallen. Es war mal etwas ganz Neues und Besonderes, das Buch so zu lesen, weshalb es auch sehr einfach zu lesen war und perfekt für die Altersgruppe ab 13 Jahren. Hier ist das Besondere, dass die Kapitel meist nicht länger als 3 Seiten sind und jedes Kapitel trägt ein Titelwort, welches im Kapitel immer vor kommt, aber nicht zu viel verrät. So lies es sich auch sehr schnell lesen. Man könnte meinen, dass dann viel zu wenig Inhalt da war, aber so war es keinesfalls.

Es wird außerdem aus Josenfines und Elisabeths Sicht in der Ich-Perspektive in mehreren Teilen geschrieben.

 

Fazit

Das Buch konnte mich wirklich überzeugen und hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht. Die Menschheit soll niemals aufhören zu träumen, denn das ist das, was die Maschinen nicht können!
 

Es bekommt dementsprechend 5 von 5 Krönchen!