Rezension

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Fing gut an, dann aber durchwachsen

Marionetten - John Le Carré

Marionetten
von John Le Carré

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eine türkische Familie nimmt den auf Umwegen nach Deutschland gekommenen Issa auf. Dieser muss sich von einer Folter erholen, wird aber von zahlreichen deutschen Behörden kritisch beäugt. Sein Vater hat viel Geld bei einer Bank angelegt. Issa selbst will das Geld nicht haben, da sein Vater ein böser Mensch war. Das Buch dreht sich um Issas Schicksal und die Arbeit seiner couragierten Anwältin. 

Das Buch fing stark an und verknüpfte recht früh Issas Geschichte mit der des Bankiers, der die Gelder verwaltet, seit er die Bank von seinem Vater übernommen hat. 

Man kann das Buch flüssig lesen, die Personen sind vielschichtig. Allerdings hat das Buch mich irgendwo in der Mitte verloren, da es nicht richtig voran ging. Gegen Ende geht es dann auf einmal nicht mehr richtig um Issa, sondern um einen viel größeren vermeintlichen Übeltäter. 

Der Showdown in der Bank gefiel mir noch einmal gut. Das Ende kam dann jedoch sehr abrupt. 

Insgesamt ist mir (vielleicht auch, weil ich im Mittelteil nicht alles sehr gründlich gelesen habe) nicht wirklich klar geworden, ob Issa nun wirklich böse sein soll oder nicht und ob die Gelder für Zypern wirklich für eine (getarnte) Hilfsorganisation sein sollen. Schade. Man hätte für mich mehr aus dem Buch machen können, denn die Geschichte an sich war interessant.