Rezension

Fliegen trotz Hinternissen

Ich fliege mit zerrissenen Flügeln - Raphael Müller

Ich fliege mit zerrissenen Flügeln
von Raphael Müller

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung zur Biographie von Raphael Müller:

 

Erwartung und Aufmerksamkeit:

Diesen Punkt findet ihr wie stets auf meinem Blog

 

Inhalt in meinen Worten:

In diesem Buch geht es um die Geschichte von Raphael, der schon sehr früh, nämlich noch im Bauch seiner Mutter, einen schweren Schlaganfall hatte. So ist es nicht nur so, dass er Autist ist, sondern auch noch eine schwere Behinderung hat.

Er möchte uns in seine Welt mitnehmen und dabei hat er den Wunsch Inklusion zu üben.

 

Wie fand ich das gelesene?

Zu erst einmal hatte ich hin und wieder das Gefühl, dass was ich in Kurzfassung in den Büchern von Asa und Gasa lesen durfte, hier noch einmal zu lesen, nur in längerer Form.

In 6 Kapiteln berichtet Raphael von seiner Perspektive, und wie er das Leben so wahrnimmt. Dass es eben nicht einfach ist, und dass er mitunter auch stolz war, und er schon sehr früh lesen konnte, weil er sich das selbst angeeignet hat. Denn was blieb ihm anderes übrig, denn er hat ja nichts anderes. Denn für die Mitmenschen nach außen macht er nur komische Geräusche, kann gut und gerne auffallen und nur durch das schreiben kann er sich wirklich ausdrücken.

Im 7 Kapitel lese ich von seiner Mutter und wie sie das alles wahr genommen hat, was sie empfindet und wie dankbar sie einerseits Gott ist und andererseits auch sagt, wenn sie Raphael verloren hätte, hätte sie es nicht überstanden, was ich mir übrigens sehr gut vorstellen konnte. Was mir jedoch fehlte war die Vater Sicht. Wie steht er zu dem ganzen, wie empfindet er? Diese Fragen und noch einige andere hätte ich zu gerne von ihm erfahren.

Im Anschluss finde ich auf fast 20 Seiten ein paar Worte von Menschen, wie sie Raphael wahr genommen haben. Einerseits war das interessant, andererseits war mir das dann doch etwas zu viel des Guten.

 

Was mich leider auch deutlich störte, waren dann irgendwie die zu vielen Gedichte, natürlich ist es schön, dass Raphael mich in seine Gedanken noch tiefer führen möchte, aber irgendwann ist zu viel zu viel.

 

Jedoch finde ich es spannend, seine Welt zu erkunden, wenn auch nur am Rande. Dazu fand ich es faszinierend, dass es eben nicht immer so ist, dass das Unscheinbare auch unscheinbar ist, sondern das gerade das Unscheinbare eine tragende Rolle zugeteilt bekommt.

 

Was mir noch etwas fehlte, dass Raphael oder am besten seine Mama das Thema Unterstütztes Schreiben näher erläutert, dabei bewusst macht, auf was es ankommt und wie es wirklich für sie ist.

 

Was auch noch wichtig ist zu erwähnen, Raphael ist im Buch zwar erst 14 Jahre alt und doch ist er im Geist viel viel weiter. Er ist wie ein Erwachsener im Körper eines Babys (Wie seine Mutter selbst schreibt). Und hier frage ich mich, ob es gut ist, dass er schon so "erwachsen" ist oder ob es nicht gut wäre, wenn er altersgerecht leben dürfte, was natürlich dann auch wieder etwas schwer ist, denn er ist ja nunmal nicht wie ein "normales" Kind/Jugendlicher.

 

Fazit:

Interessant, wie Raphael mich in seine Welt entführt, dennoch hat mich das Buch nicht vollkommen überzeugen können, was mir auch echt leid tut, weil ich Raphael als Mensch wirklich toll finde. Seine Welt ist eben eine besondere Welt.

 

Sterne:

Ich gebe diesem Buch vier.