Rezension

Flucht

Tödliches Vergessen -

Tödliches Vergessen
von Tina Lundgren

Bewertet mit 5 Sternen

Tim Eichner wacht morgens früh verkatert und in einer fremden Wohnung, neben einer Toten, auf. War es das? Und wer ist das? Vanessa seine neue Flamme, die unbedingt ein Kind von ihm haben will, liegt mit einem Messer im Bauch neben ihm und er hat einen Blackout. Sie wollte ihm einen positiven Schwangerschaftstest präsentieren, deshalb war er in ihrer Wohnung. Da sein Verstand aussetzte muss er nun verschwinden, und zwar irgendwo in die Wildnis, wo ihn niemand findet. Er packt seine Sachen und fährt mit dem Zug nach Lennestadt und versteckt sich dort im Wald. Währenddessen ermittelt die Polizei um die beiden Kommissare Oliver und Miriam und suchen Tim, um ihn zu befragen. Sie stellen fest, dass Vanessa sehr wechselnde Männerbekanntschaften hatte und es gab drei Favoriten, einer davon war Tim. Miriam hat ein kleines Problem, da sie auch ein Auge auf Tim im örtlichen Basketballverein geworfen hat. Während Tim mit den Tücken des Waldes zu kämpfen hat, ermitteln Miriam und Oliver, das Kripoteam aus Düsseldorf, und finden eine Spur von Tim, aber noch nichts Konkretes. Währenddessen hat Miriam auch privat Probleme mit ihrer Schwester, die ein Drogenproblem hat. Tim verzweifelt langsam am und im Wald, doch er ist sich nicht sicher, ob er Vanessa ermordet hat und die Kommissare sind ihm auf der Spur!

Eine interessante Story, die sich in diesem Thriller entwickelt und vor allem die parallellaufenden Erzählstränge geben diesem Roman eine spezielle Note. Die Tat ist klar, der Täter auch, der flieht dann, weil er keine Erinnerung hat und sich den Mord im Laufe der Zeit einredet und es sich auch vorstellen kann. Spannend geschrieben und sehr authentisch. Dann wird der Roman sehr stark, weil er in zwei Ebenen auf der einen Seite den flüchtenden Täter und seine Erlebnisse und Taten erzählt und auf der anderen Seite die ermittelnden Kommissare, die einem dringenden Verdacht folgen. Wenn da nicht die junge Kommissarin und Neuling in der Dienststelle wäre, die eher ihrem Bauchgefühl, naja vielleicht ist es ja auch noch ein anderes Gefühl, folgt und einen anderen Weg geht. Die Akteure sind sehr authentisch beschrieben, obwohl es sehr verrückt klingt in einem deutschen Wald als Städter vor der Polizei zu fliehen und sich zu verstecken. Seine Erlebnisse im Wald sind schon sehr amüsant, wenn man die Not von Tim nicht greifbar spüren würde. Auch Miriam, die junge Kommissarin ist mit all ihren Nöten und Gefühlen sehr gut beschrieben und man kann die Sorge um ihre Schwester spüren. Alles in allem ist der Spannungsbogen sehr schön entwickelt worden und hat auch einige spannende Entwicklungen zu bieten.

Tödliches Vergessen von Tina Lundgren ist ein sehr spannender Krimi, der langsam beginnt, sich aber toll entwickelt und sehr lesenswert daherkommt.