Rezension

Fortsetzungen sind meistens nicht so gut. Desto schlimmer wird es, je mehr man sich darauf gefreut hat.

Giants - Zorn der Götter - Sylvain Neuvel

Giants - Zorn der Götter
von Sylvain Neuvel

Bewertet mit 3.5 Sternen

Fortsetzungen sind meistens nicht so gut. Desto schlimmer wird es, je mehr man sich darauf gefreut hat.

Inhalt: Die Macher des Roboters schicken mehr Roboter auf die Erde, aber niemand weiß, was sie wollen.
Das Problem an diesem Buch ist der Plot. Der Stil, also das Buch als eine Sammlung von Dokumenten zu präsentieren, hat im ersten Teil einfach perfekt zum Plot gepasst. Doch jetzt hat man das Gefühl, dass der Autor in seinem Stil gefangen ist und eine Geschichte da einfach reinzwängt. Während im ersten Teil alles natürlich dahinfloss, wirkt hier sehr viel gekünstelt. Vielleicht aber hatte der Autor auch einfach nicht genug Zeit. Vermutlich hat er mehrere Jahre am ersten Teil gearbeitet und den zweiten Teil dann innerhalb eines Jahres für eine Deadline hingeknallt. Man kann nur spekulieren.
Die Erklärung für das Auftauchen der Robobter und das Folgende dann habe ich persönlich als sehr unzufriedenstellend empfunden. Am meisten geärgert aber hat mich wieder das offene Ende. Wird das eine Trilogie? Oder noch eine längere Serie? Es gibt nirgends Informationen dazu.
Jetzt habe ich eigentlich recht viel Negatives geschrieben, das Buch ist jedoch an sich nicht schlecht. Es ließt sich flüssig, man ist schnell durch, eine hohe Spannung ist gegeben, die Charaktere entwickeln sich teilweise auch sehr interessant. Ich weiß auch, dass viele mit der Erklärung zum Schluss kein Problem haben, das möchte ich schon nochmal erwähnen.
Was mir aber am besten gefallen hat, ist der Realismus. Es wird also nicht klischeehaft gesagt: „Da kommen Roboter. Wir haben einen. Also vernichten wir damit all die anderen.“ Das würde zwar tolle Action garantieren, wäre aber absurd. Nein, der Autor bleibt seiner realistischen Linie treu und man versucht andere Wege zu finden, die feindlichen Roboter zu besiegen. Und darin liegt die Spannung, die einen bis zum Schluss gefesselt hält.
Fazit: Auch wenn es einiges zu bemängeln gibt, finde ich das Buch als Fortsetzung nicht schlecht.

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