Rezension

Franck und Emilie

Kurz vor dem Vergessen -

Kurz vor dem Vergessen
von Alice Zeniter

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung und Inhalt

Ein Buch über Ehrgeiz und Leidenschaft, das seh authentisch und leicht geschrieben wurde. Der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen und die Charaktere Franck und Emilie sind gut beschrieben worden. Manche Passagen sind erzählerisch breit beschrieben und Nebensächliches behindert den Fortgang des Geschehens und die meistens sehr kurzen Kapitel kommen mit allzu gewichtigen Titeln daher. 

Mich hat das Buch gut unterhalten und ich kann es empfehlen.

 

Franck liebt Emilie – aber liebt Emilie ihre Arbeit mehr als ihn? Das fragt er sich, als er sie nach endloser Trennung auf der verlassenen Hebriden-Insel Mirhalay besucht. Dort war die Doktorandin für ein mehrmonatiges Aufenthaltsstipendium. Und nun, wo er endlich da ist, hat sie kaum Zeit für ihn, denn als krönenden Abschluss muss sie eine Tagung organisieren und leiten. Es geht dabei um Galwin Donnell, der seine weltberühmten Kriminalromane hier auf Mirhalay schrieb - bis er eines Tages spurlos verschwand. Bald wimmelt die sonst so einsame Insel vor Professoren und Lektorinnen, Studentinnen und verkannten Dichtern. Franck allerdings ist Krankenpfleger und unter all den Geistesgrößen fühlt er sich nicht besonders wohl. Also sucht er, sehr zu Emilies Missfallen, die Gesellschaft von Jock, dem schweigsamen, ein wenig skurrilen Wächter der Insel... Ein wunderbares literarisches Vexierspiel.

 

Bereits zu Schulzeiten schrieb die Autorin Alice Zeniter ihren ersten Roman. 1986 in Alençon (Normandie) als Tochter eines Algeriers und einer Französin geboren, wuchs sie zunächst in dem Dorf Champfleur auf, kehrte später aber mit der Familie nach Alençon zurück. Mit dem Schulabschluss in der Tasche zog sie nach Paris, um dort an der École normale supérieure zu studieren und später an der Universität Paris III in Theaterwissenschaften zu promovieren. Sie verbrachte einige Jahre in Budapest, wo sie als Lehrerin und Dramaturgin arbeitete. Mit ihrem fünften Roman „L‘Art de perdre“ (2017; dt.: „Die Kunst zu verlieren“, 2018) begeisterte sie erstmals auch eine internationale Leserschaft für sich. Darin beleuchtet sie das Schicksal einer algerischstämmigen Familie in Frankreich über mehrere Generationen hinweg und deren Verstrickungen mit der Vergangenheit. Der Roman kam in die Endauswahl für den Prix Goncourt und wurde unter anderem mit dem Literaturpreis der Tageszeitung Le Monde und dem Prix Goncourt des lycéens geehrt. In Frankreich hat Alice Zeniter bereits mehrere und viel beachtete Romane veröffentlicht, die zum Teil in Ungarn spielen und ihre dort gesammelten Erfahrungen verarbeiten. Aktuell lebt die Autorin wieder in Paris.