Rezension

Freundschaft & ohnmächtiges Chaos

Tausend strahlende Sonnen - Khaled Hosseini

Tausend strahlende Sonnen
von Khaled Hosseini

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eine Geschichte über die Freundschaft zweier Frauen, die aus dem Elend eines totalitären Staates gedeiht. Khaled Hosseini erzählt von einfachen Menschen, Mariam und Leila, in einem sich im Chaos windenden Afghanistan. Er berichtet von falsch verstandener Religion und Unterdrückung. Er beleuchtet das Bild der Frau in einem durch Männer dominierten Staatsgefüge. Und er erzählt von Heimat, die nicht unbedingt ein Ort sein muss sondern vielmehr auch in einem Gefühl ausgedrückt werden kann.

Wieder beeindruckt Hosseini mit einer klaren und deutlichen Sprache und man ist sich zu jeder Zeit des Buches bewusst, das ein allumfassendes "Happy End" nie in der Absicht des Autors stand. Nüchtern und fast Ohnmächtig liefert er seine Hauptdarstellerinnen aus. 
Die Umschreibung der Verhältnisse in Afghanistan, die für uns hier im "Westen" oft nur schwer nachzuvollziehen ist, erdrückt und erschreckt.

Leider fällt die Betrachtung der Protagonistinnen ein wenig zu Oberflächlich aus. Die Tiefe, wie sie in dem vielverglichenen Drachenläufer zu finden ist, bleibt dabei ein wenig auf der Strecke.  

3,5*