Rezension

Für Zwischendurch

Closer - Ina Taus

Closer
von Ina Taus

Mason, 18 Jahre alt, ist glücklich mit seiner Freundin zusammen und hat Pläne. Nach seinem Schulabschluss will er aufs College, danach das Imperium seines Vaters übernehmen. Er sieht gut aus und ist beliebt. Alles läuft fadengerade, bis, ja bis er Jackson trifft, der seine Gefühlswelt gehörig durcheinander wirbelt und alles auf den Kopf stellt, an das er bisher geglaubt hat.

 

Als ich den Klappentext des Buches las, war ich angefixt. Es hörte sich genau nach meiner Schiene an, da ich solche Geschichten, die Outingprozesse behandeln gepaart mit süßen Szenen eigentlich sehr gerne lese. So fieberte ich dem Buch regelrecht entgegen und war richtig aufgeregt, als ich die ersten Seiten las.

Mason ist wirklich der Vorzeige-Nice-Guy. Das wird schon ganz zu Anfang klar. Ich hatte um ehrlich zu sein meine Probleme und Stolperer auf den ersten Seiten und wusste zuerst gar nicht, woran es lag. Mason wird auf den ersten Seiten vorgestellt, ebenso findet man als Leser schnell Zugang zu seinem Umfeld, zu seinen Freunden. Einzig seine Freundin Emily war mir ein bisschen unsympathisch. Ich mochte sie nicht. Sie war mir zu zickig und zu anhänglich, trotz dessen das im Buch betont wurde, dass Mason immer wieder ein bisschen Abstand von ihr gesucht hat. Immer wenn sie auf der Buchbühne erschien, verdrehte ich innerlich die Augen, da für mein Empfinden sie besonders zu Anfang so angelegt wurde, dass sie nur abgeschossen werden konnte. Ihr kennt solche Charakter sicherlich auch ... ich werde mit ihnen generell nicht warm.

Zwischen Mason und Jackson gab es im Verlauf des Buches wirklich ein paar süße Szenen. Besonders den Mittelteil habe gern gelesen, da sich die beiden da wirklich näher gekommen sind und auch das berühmte „Knistern“ einige Male aufkam. Leider war es kein durchgehendes Knistern.

Wirklich gestört an dem Buch hat mich eigentlich mein Gefühl. Das Gefühl, dass die Autorin möglichst viel zum Thema Gay Romance in das Buch stecken wollte, ihm aber nicht genug Raum gegeben hat, um sich zu entfalten. So kam es zu für die Protas peinlichen Szenen, in denen sie gleich zweimal von der selben Person erwischt wurden oder zu Situationen, die auf mich persönlich leider einen Touch zu konstruiert wurden. Ein paar Seiten mehr hätten dem Buch wohl gut getan, vielleicht hätte ich persönlich dann auch tiefer in die Gefühlwelt von Mason und Jackson eintauchen können.

So plätscherten meine Gefühle für die zwei leider nur ein bisschen an der Oberfläche umher und übten ein oder zweimal Tauchgänge fürs Seepferdchen. Richtig in die Tiefe konnten sie aber nie vorstoßen.

 

So war das Buch für mich leider nur ein Roman für zwischendurch. Wer Gefühlschaos liebt und damit leben kann, dass es nicht allzu sehr in die Tiefe geht, für den kann ich den Roman empfehlen!