Rezension

Ganz gelungenes Debüt ...

Tödlicher Stolz - Alina Falkner

Tödlicher Stolz
von Alina Falkner

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Geschichte:
Der erste Tag im Streifendienst und gleich werden Theresia Pfeffer und ihr Kollege an einen Mordtatort gerufen. Der Tote trägt eine Polizeiuniform und um ihn herum hat der Täter einen Stern aus Blut hinterlassen. Was das wohl zu bedeuten hat?
Als auch in einer Stadt ein sehr ähnlicher Mord passiert, schaltet sich das BKA ein und zwei Fallanalytikerinnen suchen nach Gemeinsamkeiten. Die entscheidenden Hinweise entdeckt allerdings Theresia Pfeffer, die das erste Opfer außerdem persönlich kannte. Doch wer will in der Mordkommission schon die übereifrigen Ratschläge einer einfachen Streifenbeamtin annehmen? Niemand! Theresia recherchiert deshalb bald auf eigene Faust – und bringt sich selbst in große Gefahr …

Meine Meinung:
Dafür, dass es Alina Falkners erster Krimi ist, hat sie wirklich gute, solide Arbeit abgeliefert. Der Schreibstil liest sich sehr angenehm und flüssig und die Dialoge wirken meistens auch sehr glaubhaft und realistisch.

An manchen Stellen fand ich die eingestreuten Fakten etwas störend platziert, aber irgendwie muss man seine Rechercheergebnisse ja auch in der Story unterbringen. Leider bin ich da etwas “Todeswächter”-geschädigt und als ich auch hier auf den Begriff “Undoing” gestoßen bin, meldeten sich leichte Bedenken. Es blieb aber bei dieser einmaligen Erwähnung. :)

Die Charaktere werden gut beschrieben – und zwar so vielschichtig, dass ich für kaum jemanden sofort echte Sympathie empfinden konnte. Es sind viel mehr Menschen mit Ecken und Kanten, fast wie im richtigen Leben. Manche wirken auch ein bisschen übertrieben unangepasst, aber es ist alles noch im Rahmen.
Die Hauptfiguren Theresia Pfeffer und Rita Seidel haben es zwar noch nicht ganz geschafft, mein Leserherz zu erobern, aber ich würde ihnen durchaus noch eine Chance bieten. Dieses Buch bildet ja anscheinend den Auftakt zu einer Reihe.

Was die Mordfälle betrifft: für eingefleischte Krimileser ist schon zu einem recht frühen Zeitpunkt erkennbar, was hinter der Sache stecken könnte. Nachdem ich also einen Verdacht hatte, fand ich die Ermittlungen stellenweise etwas langwierig und ich habe mich dabei ertappt, dass ich am liebsten etwas vorgeblättert hätte, um endlich zu wissen, ob ich richtig liege. Das heißt aber nicht, dass es mir beim Lesen langweilig geworden wäre, es sind schon recht fesselnd geschrieben.

Auf zwei Szenen hätte ich liebend gerne verzichtet … “Bettszenen” kann man es fast nicht nennen, da es die Figuren nicht mal abwarten können, bis sie darin liegen. Aber das ist bei mir generell so: für mich hat das in einem Krimi (vor allem in ausführlicherer Form) nichts zu suchen.

Fazit:
Für ein Krimidebüt ist das Buch gelungen und unterhaltsam. An einigen Stellen wirkt manches noch etwas “unrund”, aber das kann in der Fortsetzung ja schon besser sein. Ich werde die Reihe auf jeden Fall im Auge behalten.