Rezension

Ganz nett, aber kein Highlight

12:48. Die Katastrophe beginnt - Jonathan Lenz

12:48. Die Katastrophe beginnt
von Jonathan Lenz

Eine Gruppe Jugendlicher bricht gemeinsam mit einem Ranger zu einer Wanderung in die Berge auf. Was sie nicht ahnen: Ein alter Indianer hat den Ausbruch eines Vulkans vorhergesehen, ein junger Wissenschaftler hat ihn berechnet. Doch der Gouverneur will von all dem nichts wissen und die Bevölkerung im Ungewissen lassen. Schließlich sind Vertreter des Internationalen Olympischen Komitees vor Ort, um zu prüfen, ob Oregon als Austragungsort für die Olympischen Winterspiele in Frage kommt….

„12:48 – Die Katastrophe beginnt“ ist eindeutig für Jugendliche geschrieben. So sind auch die Charaktere teils sehr einfach gestrickt; die meisten sind nur Stereotype. Die Geschichte klingt spannend, allerdings hat der Autor meines Erachtens einige Möglichkeiten „verschenkt“. Letztlich ist es ein recht klischeehafter, vor allem aber langatmiger „Rette sich wer kann“-Roman mit einigen unglaublichen (und übersinnlichen) Wendungen.

Positiv anzumerken ist, dass die Katastrophe aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuichtet wird. Interessant ist die Reaktion des Gouverneurs auf die Situation. Zwar sind auch er und seine Mitarbeiter klischeehafte „Böse“ – allerdings ist durchaus vorstellbar, dass es solche Menschen, die nahende Katastrophen aus Profitgier bewusst ignorieren und verheimlichen wollen, durchaus gibt.

Man merkt der Erzählung übrigens an, dass der Autor die Gegend und die Begebenheiten kennt, denn die Naturbeschreibungen sind sehr detailreich.  Insgesamt nett zu lesen, aber kein Highlight.