Rezension

Gefahrvolle Reise

Matamba - Kirsten Brox

Matamba
von Kirsten Brox

Klappentext:
1870: Von einer intriganten Politikerin angeheuert begibt sich der Kriegsveteran Morton Stanley auf eine Reise von England nach Afrika, um die Quelle des Nils zu entdecken. Zwar hat er nur ein Bein und hasst die Wilden, doch ein hohes Preisgeld und sein unbändiger Ehrgeiz locken ihn dennoch auf das größte Schiff der Welt. Den Schwarzen Kontinent will er sich mit dampfbetriebenen Fluggeräten, Sklaven und einer zünftigen Großwildjagd versüßen. Schon auf der Überfahrt mit der Great Eastern wirft allerdings ein Sturm seine Pläne über den Haufen. Zudem hat Morton einen Konkurrenten im schwarzen Psychologie-Professor Jack Lambert, der in Afrika neben der Quelle des Nils das Erbe seiner Väter sucht. Morton sieht sich lebensbedrohlichen Abenteuern ausgesetzt und stößt auf ein verborgenes Mysterium. Welchen dunklen Plan verfolgt die englische Regierung wirklich, und was hat er mit dem geheimnisvollen Tempel mitten im Dschungel zu tun?

Die Autorin:
Kirsten Brox fand während der Studienzeit zum Hundesport. Zunächst ein Hobby, wurde nach den ersten Turniererfolgen 1995 eine Leidenschaft daraus. Im Frühjahr 2012 erschien ihr "Trainingsbuch Agility". Publiziert unter einer freien Lizenz errang das Werk die mit 4.000 € dotierte Auszeichnung "DerneueBuchpreis.de". Vom Gewinn finanzierte sie die Nimmermärchen, eine Anthologie, deren Erlös Krankenhausclowns gespendet wird. Zahlreiche Kurzgeschichten, hauptsächlich aus der Phantastik, erschienen in der Folge in Anthologien und derzeit steht ihr Debütroman, ein Steampunk-Abenteuer, in den Startlöchern.

Meine Meinung:
Kriegsheld Morton Stanley und Professor Jack Lambert sollen die Quelle des Nils finden. Sie wurden für dieses Unterfangen auserwählt. Nichtsahnend, dass sie zum Spielball geworden sind und dass die Reise dorthin noch mehr Gefahren birgt als sie sich in ihren kühnsten Träumen vorstellen können, machen sie sich auf den Weg.
Matamba heißt die geheimnisvolle Gegend, in der sie beweisen müssen, dass man mit Mut, Stärke und Intelligenz weit kommen kann. Die beiden sind Gegner, die diese Mission bestreiten müssen, denn eine Politikerin zieht die Fäden. Doch nicht nur Afrika birgt viele Mysterien, sondern auch die Vergangenheit und Zukunft der beiden.

Steampunk-Romane lese ich unwahrscheinlich gern. Man taucht in eine alte Welt ein, in der es aber Erfindungen gibt, die der Fantasie, hätte es die damals so gegeben, freien Lauf lassen. Hier zum Beispiel fand ich die das Telektroskop (das es wirklich gibt) und die Telikos sowie das Bibliophon mehr als interessant. Die Autorin hat viel Einfallsreichtum bewiesen, um die Welt um 1870 vor dem bildlichen Auge auferstehen zu lassen, Retro trifft auf Futurismus. Auch die Beschreibungen von Afrika und dem Sklavenhandel sind sehr authentisch.
Die Figurenzeichnungen sind sehr gelungen. Manchmal ist eine Reise in eine fremde Welt auch eine Reise in sich selbst und reflektiert das eigene Bestreben und wie man die Zukunft verbringen will.

Die Geschichte um den Wettlauf mit der Zeit verlief spannend, und alles war nicht so, wie es am Anfang schien. Abenteurer dürften auf ihre Kosten kommen, die auch mit Magie und Zauber etwas anfangen können. Der Schreibstil ist anschaulich und greifbar.
Trotzdem war das Ende eher verwirrend und etwas abrupt erzählt. Sehr viele Fragen blieben über den offen, was eine Aussicht auf eine Fortsetzung nach sich zieht, weil Manches nicht nachvollziehbar war. Ich hätte mir mehr Aufklärung gewünscht, um entstandene Logiklöcher zu füllen.

"Matamba" ist ein Buch, das ganz stark beginnt und die Männer und ihren Charakter näher beleuchtet, eine ereignisreiche Handlung hat, die leider am Ende eher Unverständnis aufwirft, weil noch zu viel offen bleibt.

3 Sterne.