Rezension

Gefühlvolle Zeitreise die ich gerne gelesen habe

Das Meer der Zeit - Beatriz Williams

Das Meer der Zeit
von Beatriz Williams

Bewertet mit 3.5 Sternen

Nein, ich kann an Zeitreise-Romanen einfach nicht vorbei gehen und da sie ja leider recht dünn gesät sind, war dieser Roman natürlich für mich quasi „Pflichtprogramm“.
„Das Meer der Zeit“ beginnt mit einer Begegnung in der Vergangenheit. Genau genommen im Jahr 1916. Kurz darauf wechselt man ins Jahr 2007.

Dieser Zeitenwechsel findet zu Beginn recht häufig statt und ich fand diesen kurzen Intermezzos in den verschiedenen Zeiten anfangs etwas verwirrend. Ist man aber einmal mittendrin in der Geschichte ist das kein Problem mehr zumal auch die „Aufenthalte“ länger werden. Das Hauptaugenmerk dieses Romans liegt nämlich im Hier und Jetzt.

Die Story wird aus Kates Erinnerungen geschildert, also wieder in der von mir bevorzugten Ich-Perspektive die, wie ich finde, dem Leser die Protagonisten einfach irgendwie noch näher bringt. Kate und Julian sind zwei wundervolle Protagonisten, denen es in keiner Weise an Charakter und Ausstrahlung mangelt. Ganz im Gegenteil. Die Autorin Beatriz Williams hat hier zwei Menschen erschaffen, die mich wirklich auf ihre Weise überzeugt haben und sich etwas von der „Masse der Liebespaare“ absetzt. Julian ist einfach….. ein Gentleman und Kate sympathisch und einfach klasse. Vor allem aber sind es hier wohl die Gegensätze, die für mich dieses Paar so besonders machen.
Die Geschichte gefiel mir gut, obschon mir doch ein paar Erklärungen und Hintergründe gefehlt haben, was den Roman irgendwie nicht ganz „rund“ erscheinen lässt. Nichtsdestotrotz ist diese Liebesgeschichte wirklich gut gelungen. Hier stehen nicht die großen Gefühle im Vordergrund, sondern einfach die Geschichte von Kate und Julian. Damit möchte ich nicht sagen, dass es nicht gefühlvoll zugeht. Auch wenn ich die Liebesgeschichte anders erwartet habe, hat sie mir wirklich gut gefallen.
Beatriz Williams Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen und bis auf die bereits erwähnten, fehlenden Hintergrundinfos auch stimmig.

Am Ende kam dann für mich der große Aha-Effekt, der mir viele Fragen, die sich während des Romans angesammelt und mich etwas verwirrt hatten dann doch noch beantworteten. Leider nicht alle, aber darüber konnte ich dann doch noch hinweg sehen.

„Das Meer der Zeit“ ist ein gefühlvoller Zeitreiseroman, den man ohne Bedenken lesen kann. Mir hat er wirklich schöne Lesestunden beschert und meine Sucht nach Zeitreise-Romanen wieder ein wenig befriedigen können. Auch wenn es nicht die größte „Liebesgeschichte aller Zeiten ist“, so habe ich die Geschichte um Kate und Julian wirklich genossen.