Rezension

Geisterfahrt

Tote Liebe - Antonio Hill

Tote Liebe
von Antonio Hill

Bewertet mit 4.5 Sternen

In einem leerstehenden Haus werden zwei eng umschlungene Leichen gefunden. Sie sind schon vor Jahren gestorben, allerdings keines natürlichen Todes wie an den eingeschlagenen Schädeln schnell erkennbar ist. Hector Salgado und Leire Castro nehmen die Ermittlungen auf. Bereits vor sieben Jahren wurden die Toten als vermisst gemeldet. Dadurch werden die Nachforschungen sehr schwierig, denn nach dieser langen Zeit sind die meisten Spuren einfach verwischt. Pikant, dass sie in einer Dreierbeziehung lebten, deren drittes Mitglied damals in Verdacht geriet und nach zwei Selbstmordversuchen immer noch in einer psychiatrischen Eirichtung lebt. Un d noch immer und gegen die Anweisungen der Vorgesetzten versucht Hector das Verschwinden seiner Frau aufzuklären.

 

Dieser dritte Band um Inspector Hector Salgado versteht zu überzeugen. Eine Trilogie, die vielleicht in näherer zeitlicher Abfolge gelesen werden sollte, da die einzelnen Bände in recht engem Zusammenhang stehen. Zwar kommen einige Details beim Lesen einiger Absätze zurück, in denen die vorherigen Ereignisse nochmals aufgegriffen werden, doch klarer wird die ganze Geschichte wahrscheinlich, wenn man die drei Romane hintereinander liest. Auch die Fälle, deren Aufklärung sich auf die einzelnen Bücher beschränkt, sind schon ausgesprochen spannend und komplex. Doch den richtigen Reiz bekommt die Reihe erst durch die verwickelten Spuren und das verwobene Geflecht von Handlungssträngen, die sich durch die gesamte Erzählung ziehen. 

 

Alles hängt irgendwie zusammen und Antonio Hill schafft es den Überblick zu behalten und auch dem Leser das Gefühl zu geben, selbst den Überblick zu haben. Eine herausragender Kriminalroman, der mit Aufmerksamkeit, Neugier und Interesse gelesen werden will. In Erinnerungen erzählt, bietet er ein besonderes Format, auf das man sich einlassen muss und bei dem es Freude macht, wenn die Teile des Puzzles ihren Platz finden, selbst wenn die Lösungen entsetzen und erschrecken. 

 

Und wie es so ist, der Leser ist nie zufrieden, bei endlosen Reihen wünscht er, sie mögen in Ehren beendet werden, bei abgeschlossen, bleibt das Gefühl, es könne gerne noch weitergehen.