Rezension

Gelöscht ist ein spannender Einstieg in die Trilogie

Gelöscht - Teri Terry

Gelöscht
von Teri Terry

Bewertet mit 4 Sternen

# erster Satz #
Ich renne.

# Inhalt #
Heute ist ein besonderer Tag in Kylas Leben, denn Kyla lernt ihre neue Familie kennen. Kyla ist eine von vielen Jugendlichen, die eine neue Familie bekommen. Warum? Nun, sie wurde geslated, das bedeutet, dass ihr gesamtes Gehirn „auf Null gesetzt“ wurde. Sie musste alles neu erlernen: sprechen, sich bewegen, Essen zu sich nehmen. Es fehlen aber ebenso alle Erinnerung an ihr vorheriges Leben, ihre Familie und an sich selbst. Aber warum genau werden Menschen geslated? Die Regierung schenkt die Chance auf ein zweites Leben, wenn sie in ihrem ersten Leben gegen das Gesetz verstoßen haben. Doch erhalten nur Kinder und Jugendliche diese Chance und auch nur einmal.
So wurde Kyla nach dem Slating auf diesen einen Tag in den letzten Monaten vorbereitet, damit sie nun wieder in die Gesellschaft integriert werden kann. Und Kyla hat Glück; ihre Familie kennt sich bereits mit Slatern aus, denn auch Kylas neue Schwester, Amy, wurde schon dieser Familie zugeteilt.
Aber Kyla ist irgendwie anders..sie erinnert sich nach und nach an alte Talente und Vorlieben. So ist sie zum Beispiel eine hervorragende Zeichnerin, doch eigentlich sollte es all diese Erinnerungen gar nicht mehr geben..Was könnte noch „zurück kommen“ ??

# Zitat #
„Aber wie kann ich wissen, wer ich jetzt bin, wenn ich nicht weiß, wer ich war?“

# mein Eindruck #

Mit „Gelöscht“ ist Teri Terry der spannende Auftakt zu ihrer Trilogie gelungen und konnte mich bis zur letzten Seite mitreißen. Der Satz auf dem Cover hat mich während des Lesens begleitet: „Wie kannst du ihnen trauen, wenn sie dir deine Erinnerungen genommen haben?“ Zusätzlich beschäftigte mich immer wieder die Frage, was Kyla angestellt haben könnte, so dass es nur noch den Weg des Slatens für sie gab. Viele schockiert sicher, die rund um die Uhr Überwachung durch das „Levo“. Doch das völlig überwachte Leben macht Sinn, wenn man überlegt, dass diese Jugendlichen früher Straftäter waren. Aber wie sollen vor allem Jugendliche ihre Gefühle und Gedanken so unter Kontrolle haben? Ein normales Leben mit eigenen Entscheidungen und vielleicht auch Fehlern ist so nahezu ausgeschlossen.
Wie man sieht, war mein Hirn nicht nur mit dem Lesen beschäftigt, sondern grübelte auch andauernd über diese Welt nach. Das kam sicherlich durch die Erzählung in der „Ich-Perspektive“, aber auch durch die Art und Weise, wie Teri Terry die Welt beschrieb. Eindringlich und realitätsnah brachte sie Kyla in mein Leben und machte es zu meinem. Die weiteren, starken Charaktere vervollständigten mein Bild und machten das Buch zu einem Genuss. Der zweite Teil ist schon im digitalen Einkaufswagen gelandet und ich hoffe ich kann bald wieder in Kylas Leben eintauchen. Warum es trotzdem keine volle Punktzahl gab? Ich glaube es ist noch viel Platz nach oben und ich hoffe auf eine Steigerung im weiteren Verlauf der Trilogie.