Rezension

Gelungene Comic-Fortsetzung zum Spiel

Horizon Zero Dawn 1: Sonnenhabicht -

Horizon Zero Dawn 1: Sonnenhabicht
von Anne Toole

Bewertet mit 4 Sternen

Der Comic "Horizon Zero Dawn: Sonnenhabicht" setzt die Geschichte nach den Geschehnissen des Spiels fort. Dabei liegt der Fokus jedoch auf Talanah, eine junge Jägerin, die die Loge reformierte. Ihre Reform wird aber nicht von jedem Mitglied der Loge freudig angenommen. Im Comic begleiten wir Talanah bei einem Auftrag, bei dem sie eine besonders gefährliche Maschine erledigen soll. Bei diesem Auftrag trifft sie den geheimnisvollen Amadis.

Talanahs Welt ist einer fernen Zukunft, in der die Welt von tierähnlichen, gefährlichen Maschinen bevölkert wird. Eine detaillierte Einführung zur Welt, den Maschinen und auch Talanah findet man zu Beginn bzw. zum Ende des Comics. Diese Informationen helfen um die Geschichte zu verstehen, wenn man das Spiel nicht gespielt hat oder sich nicht mehr an alles erinnert. Dennoch kann der Comic gerade für Neueinsteiger zu Beginn schwierig zu verstehen sein, da dort einige Charaktere aus dem Spiel auftauchen, die ein Neuling nicht kennt. Allerdings spielen diese Charaktere, außer Talanah, für die Haupthandlung keine weitere Rolle, sodass der Comic auf weitestgehend für Neulinge geeignet sein sollte. Man sollte innerhalb des Comics keine Erklärung für die Entstehung dieser Welt erwarten, diese liefert das Spiel. Wenn man aber als gegeben hinnimmt, dass die Welt nun von tierähnlichen Maschinen bevölkert ist, und die Menschheit in einen steinzeitlichen bis antiken Zustand zurückgefallen ist, kann man die Geschichte des Comics dennoch genießen.

Talanahs Charakter aus dem Spiel wird stimmig adaptiert und ihr wird auch mehr Tiefe verliehen, indem z.B. ihre Motivation für die Reform der Loge erläutert wird. Dabei hat mir gefallen, dass ihre Motivation nicht ein plattes "Das ist halt ungerecht" ist, sondern enger mit ihrer Vergangenheit verbunden ist. Zusammen mit der Vorgeschichte des zweiten Protagonisten Amadis wird dabei wunderbar thematisiert, wie die Vergangenheit die Zukunft beeinflusst und welche Entscheidungsfreiheit man dabei selbst hat. Gerade das Kapitel, dass die Vergangenheit der beiden näher beleuchtet, ist sowohl emotional wie auch weise.

Die Geschichte enthält zudem viele Kämpfe gegen Menschen und Maschine, die sich sehr gut zur Action im Spiel passen. Denn auch hier sind die Kämpfe nicht nur ein reines Actionspektakel sondern gegen manche Maschinen muss mit Strategie vorgegangen werden, um sie zu besiegen.

Die Zeichnungen sind schön und haben eine lebendige Farbgebung, die gut zur Stimmung des Spiels passt. Auch die Panelführung ist gelungen und man kann ihr immer gut folgen. Besonders beeindruckend sind die Coverartworks zwischen den einzelnen Kapiteln und am Ende des Comics. Die Coverartworks sind von verschiedenen Zeichnern und haben dadurch unterschiedliche Stile, jedoch sind sie alle sehr schön.

Der Comic erzählt eine weitestgehend abgeschlossene Geschichte, die aber noch ein paar Fragen offen lässt. Wer nicht mehr warten möchte, bis der nächste Teil des Spiels erscheint, dem kann ich den Comic wärmsten empfehlen, auch weil er den zweiten Teil schon sanft anteasert ohne zu viel zu verraten.