Rezension

Gelungene Fortsetzung

Die Rache der Wanderhure - Iny Lorentz

Die Rache der Wanderhure
von Iny Lorentz

Bewertet mit 3.5 Sternen

Marie und Michel leben glücklich mit ihrer Tochter auf der Burg Hohenstein.
Als der Krieg zwischen König Sigismund und Böhmen herein bricht, muss Michel aufbrechen.
Schweren Herzens verlässt er Marie und seine Tochter, doch er hat dem König ewige Treue geschworen und es ist einfach seine Pflicht ihn zu unterstützen.
Doch es stellt sich heraus, dass er sich nicht nur vor seinen Feinden schützen muss sondern auch vor seinen eigenen Männern...
Michel verschwindet und wird für Tod erklärt, doch Marie glaubt daran, dass er lebt. Sie begibt sich auf eine gefährliche Reise um nach ihren Mann zu suchen und wird dabei von einem alten Feind gejagt..

Das Buch hat mir ziemlich gut gefallen.
Angenehm und positiv fand ich, dass das Buch nicht so grausam und brutal wie das erste daher kommt und es dennoch Spannung erzeugt und man mit Marie mitfiebert und leidet. :)
Musste ich das erste Buch immer mal wieder aus der Hand legen, viel es mir bei dem Buch sehr schwer. ;)
Marie ist immer noch eine starke, selbstbewusste Frau die im laufe der Handlung nur noch stärker wird. Ihre Persönlichkeit ist wirklich zu bewundern. Eine so mutige und ehrgeizige Frau ist mir in einem historischen Roman bisher noch nicht unter die Augen getreten, das macht Marie zu etwas besonderem.
Man merkt schon, dass zwischen Band eins und zwei viele Jahre vergangen sind, denn Marie ist noch reifer geworden, diesen Unterschied zu spüren empfand ich als sehr wichtig, damit das ganze auch realistisch wirkt, immerhin lässt einem das Mutter sein auch enorm wachsen.
Maries Tochter Trudi, ist ihr sehr ähnlich. Das finde ich toll und auch wenn sie noch sehr jung ist scheint sie mir außerordentlich klug zu sein, sie hätte im Roman ruhig öfters vertreten sein können, aber die Handlung dreht sich nun einmal hauptsächlich um Marie und Michel. ;)
Michel kam mir wie auch im ersten Teil immer noch sehr blass vor, so richtig gelang es mir bisher nicht mir ein richtiges Bild von ihm zu machen. Größtenteils lag es wohl daran, dass er nach seinem Gedächtnisverlust nicht mehr er selbst war und sowieso mehr wie eine leblose Hülle war. Dennoch schade, dass es bisher noch nicht so die Gelegenheit für mich gab mit ihm warm zu werden.
Schade fand ich auch, dass Hiltrud und Thomas keine gößeren Rollen hatten, beide sind mir sehr sympathisch. :)
Nun zu Ruppertus, er ist einfach widerlich und in diesem Teil hat man wirklich das Gefühl er ist noch wahnsinniger geworden als im ersten..

Mich würde interessieren inwiefern sich "Die Rache der Wanderhure" und "Die Kastellanin" wirklich unterscheiden, würde gerne einen Vergleich stellen können. Hat jemand beide Bücher gelesen? ;)
Ansonsten werde ich mir wohl auch "Die Kastellanin" noch mal zulegen und auch die nachfolgenden Teile. :)
Bin der Zeit Feuer und Flamme für die Reihe. :D

Der Schreibstil war sehr flüssig zu lesen und macht einfach Spaß. Im ersten Teil fand ich allerdings hat er sich eher der Zeit angepasst, bei diesem Buch hätte es auch der Schreibstil aus einem ganz gewöhnlichen Frauenroman sein können.
Hat mich aber nicht weiter gestört. Besser so als, dass man krampfhaft versucht so zu klingen wie damals. :)

Kann mich nicht entscheiden, welches der beiden Bücher mir besser gefallen hat, ich würde sagen sie sind auf dem gleichen Level. :)
Wer die Kastellanin noch nicht kennt oder einfach Vergleichen möchte, kann sich das Buch ja zu legen. Lesenswert ist es allemal. :)