Rezension

Gelungene Fortsetzung

Blutwald - Julie Heiland

Blutwald
von Julie Heiland

Nach Bannwald nun endlich die Fortsetzung auf die ich sehnsüchtig gewartet habe. Es knüpft einige Wochen nach den Ereignissen von Band eins an und wird wie gewohnt aus der Ich-Perspektive von Robin erzählt. 

Robin zieht sich immer mehr zurück, fühlt sich mit der Situation überfordert, hat angst und wird immer mehr von ihren Schuldgefühlen übermannt. Sie vermisst Emilian und fühlt sie allein. Außerdem ist da noch die Sache mit Birkaras, die wie ein Damoklesschwert über ihr und ihrem Stamm schwebt.

Ich bin nur so durch das Buch geflogen und konnte es nicht aus der Hand legen. Zum einen war ich natürlich neugierig, wie es weitergeht und zum anderen hat Julie Heiland einen so angenehmen und fluffigen Schreibstil. Besonders gut gefällt mir, dass sie den Ich-Erzähler verwendet und im Präsenz schreibt. So hatte ich das Gefühl wirklich jetzt gerade mitten im Geschehen zu sein.

Die Charaktere und deren Entwicklung konnten mich wieder vollauf überzeugen. Besonders stark kommt zum Ausdruck, wie sehr Robin an sich zweifelt und mit ihrem Taurer-Anteil hadert und versucht diesen zu verdrängen. Sie macht eine gewaltige Entwicklung durch und muss einiges einstecken. Doch Laurin steht ihr zur Seite und tritt endlich aus ihrem Schatten. Er steht für sich und die die er liebt ein. Auch Emilian versucht ihr zur Seite zu stehen und lässt sein Bad Boy Image hinter sich. Neu dazu kommt der Taurer Melvin dazu. Er ist sehr zwiespältig, mal ist er freundlich und dann wieder furchtbar arrogant. Ich konnte ihn nicht gut einschätzen und wusste nie, was wirklich seine Absichten waren.

Ich finde die Welt der Sternenvölker äußerst interessant und vielschichtig. Das Leben im Wald und im Stamm waren ein großer Bestandteil des Buches und wurden ganz geschickt mit in die Geschichte eingewoben, ohne das es einen erschlagen hätte. Endlich erfuhr man auch mehr über die Geschichte  und die Magie der Stämme und wie die Leonen zu Sklaven der Taurer wurden. Allerdings hatte ich noch einige Fragen, die mir im laufe des Buches nicht beantwortet wurden und mich etwas stutzig zurück gelassen haben.  

Leider konnte mich das Ende nicht so wirklich überzeugen. Auf einmal ging alles furchtbar schnell und der Höhepunkt strotzte nur so vor Dramatisierung, die meiner Meinung nach völlig fehl am Platze war und mir das Ende verdorben hat. 

Außerdem bin ich auch kein Fan von offenen Enden, zwar handelt es sich hierbei um eine Reihe, aber ich mag es lieber, wenn die Handlungsstränge zumindest zu Ende gebracht werden. 

Trotz des Endes eine gelungene Fortsetzung. Die Geschichte konnte mich gut unterhalten und so sehr fesseln, dass ich es in einem durch gelesen habe. Es hielt einige kleine Überraschungen parat, mit denen ich so nicht gerechnet hatte und ich konnte mich wieder gut in Robin hinein versetzen. Gefallen könnte diese Reihe Fans von Dark Canopy und Mythos Academy. Natürlich kann ich sie auch jedem anderen nur wärmstens empfehlen.