Rezension

Gelungene Fortsetzung

Outlander - Die geliehene Zeit
von Diana Gabaldon

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung:

Ich liebe diese Reihe einfach. In den letzten Wochen habe ich dieses wirklich dicke Buch gelesen und mich immer wieder gefreut in diese Welt einzutauchen.

Zunächst möchte ich etwas über das Design des Buches sagen. Ich finde es fantastisch gemacht. Auch wenn es ein broschiertes Buch ist, hat es einen ganz stabilen Rücken, der nicht bricht. So macht das Lesen Spaß. Man muss nicht mega pingelig sein und darauf achten das Buch nicht zu weit zu öffnen. Es ist sehr flexibel und man kann es ruhig weit genug öffnen ohne dass etwas passiert. Auch die dicke der Seiten ist für so ein dickes Buch nicht zu dünn. Des Weiteren finde ich die Prägungen im Cover wunderschön. Es ist seinen Preis in dieser Hinsicht schonmal absolut wert.

Nun zum Inhalt. Diesmal spielt das Buch zu einem Großteil ein Frankreich. Ich fand diese Entwicklung wirklich gelungen, denn es stellt eine ganz andere Kultur im Vergleich zu den Highlands aus Band 1 dar. Es ist richtig spannend der Gesellschaft zu dieser Zeit über die Schulter zu schauen. Man lernt wieder einige historische Begebenheiten und Fakten kennen. Man sollte also immer auch ein wenig an Geschichte interessiert sein. Diese Geschichte wird dann sehr geschickt mit der Geschichte um Claire und Jamie verwoben. Ich habe mich stets gut unterhalten gefühlt. Langatmige Passagen gab es kaum, weil eigentlich immer irgendwelche wichtigen Abläufe und Szenen stattfanden. Vielmehr war dieser Teil wieder gewohnt spannend. Man muss wirklich genau aufpassen, worum es gerade geht, weil gerade die geschichtlichen und politischen Entwicklungen in diesem Band zunehmend wichtig sind, um die Handlung zu verstehen. Es ist insgesamt ein sehr komplexes Buch, was mir gut gefallen hat.

Neben dem französischen Schauplatz spielt aber auch Schottland sowie Claires ursprüngliche Zeit eine Rolle. Hier möchte ich aber keinesfalls spoilern.

Es kommen wieder viele neue Charaktere hinzu, bei denen es gilt zu durchschauen was für ein Spiel jeder einzelne spielt. Ich muss sagen, dass ich mit ihnen nicht so warm geworden bin wie einst mit denen aus Teil eins in Schottland. Man merkt einfach, dass die Umgebung und Gesellschaft in Frankreich ein ganz anderes Temperament hat. Ab und an vermisst man die guten alten Highlands mit ihren Charakteren.

Auch in diesem Teil fand ich die Charaktere wieder sehr zutreffend ausgestaltet. Claire und Jamie entwicklen sich weiter. Ihre Beziehung durchleidet in diesem Band Höhen und Tiefen. Trotzdem bekommen wir noch genügend Claire und Jamie Momente. Manchmal gilt es aber auch an die beiden zu glauben. Ich finde, dass dieses Paar sehr authentisch dargestellt wird. Sie leben eine ganz gewöhnliche Beziehung, in der sich gestritten sowie geliebt wird. Das macht beide auch sehr sympathisch. Auch die neuen Charaktere sind gut ausgearbeitet, wenn auch nicht immer sympathisch.

Spannung, Action und Intrigen sind hier wieder an der Tagesordnung. Mir hat das Lesens stets Freude bereitet.

Der Schreibstil ist wieder so toll wie auch in Band 1. Diana Gabaldon schafft es jedes Mal vor meinem geistigen Auge eine komplexe Welt entstehen zu lassen, die sich komplett real anfühlt. Dieser Band wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt, von Claire und Roger Wakefield, dem Adoptivsohn des Pfarrers aus Inverness.

Insgesamt war es wieder ein sehr gelungenes Buch, das ich sicherlich nicht das letzte Mal gelesen habe. Mir hat die neue Übersetzung übrigens gut gefallen. An der ein oder anderen Stelle macht sich bemerkbar, dass sie moderner und flüssiger zu lesen ist. Diese Reihe bekommt meine absolute Empfehlung!